Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 10 1931 (Nr. 10 / 1931)

¶es Lodes: Es wechs eln der Totenkopf mit den zweisk reuzweise 
slen Knochen, die Tragbahre mit Schaufel und Haue, die 
snsr. die Sen Tumba mit Leuch die Grab— 
zanduhr, die Sense, die Tumbba mit Leuchtern, die 
leid dene ab. Der Vorderteil trägt als Hauptbild einen großen 
eid ierne ab. Der Boroe Wæa 458* 
entopf, auf zwei gekreugzten Gebeinen ruhend; zwei Nat⸗ 
ls Sinnbilder der Verwesung kriechen aus dem Schädel 
emn soaus dberhalb ist die Scnnduhr und darüber ein Zifferblatt, 
— auf 12 steht, ein Zeichen, daß die Lebensuhr ab⸗ 
ʒtiselaufen ist und die letzte Stunde geschlagen hat. * 
ane gie Darstellung auf dem Rückenteil — unser Bild — 
och higt den Tod als Herrscher. Ein menschliches Skelett, der 
edonifigierte Tod, stützt die Rechte auf die Krücke seiner 
eer sense, die Linke zeigt auf die Symbole der verschiedenen 
nde und Würden zu seinen Füßen. Die Tiara, Krone und 
eichsapfel, ein Stabkreuz, der bischöfliche Hirtenstab, Waffen 
Wehrstand), Dreschflegel (Nährstand), Buch G(Gelehrte), In— 
Mente (Musik) und verschiedene Embleme der Kunst liegen 
sn durcheinander und bestätigen den Text des aufgeschlage— 
zer en Buches: „In omnes sine discrimine wini est imperium.“ 
hͤrgsbun Meine Herrschaft reicht über alle ohne Unterschied“.) Die 
inden der Stola und des Manipels zeigen gleichfalls einen 
Ngotenschädel und statt des üblichen Kreuzes haben sie kreuz— 
des heheise übereinander gelegte Gebeine. Die Kasel ist in Applika— 
cähritonsstikerei mit der nötigen Nadelmalerei gearbeitet. Der 
elder sheimatforscher P. J. Geistberger hat sie in der „Linzer— 
it Simeitung“ schon im Jahre 1889 genau befchrieben. Sie ist jeden— 
ls ein einzigartiges Besitztum des Stiftes Kremsmünster. 
terirdische Gänge bei Grieskirchen 
Von Hubert Leeb, Grieskirchen 
Wenn man von Grieskirchen auf der Bazirksstraße nach 
markt im Hausruckkreis eine schwache Gehstunde gewan⸗ 
t ist, konmt man in die Ortschaft Nieder-Unterstetten 
it ihren stattlichen Bauernhöfen, am Fuße des Höhenzuges 
Aegen, der das fruchtbare Trattnachtal gegen Norden ab— 
enzt. die älteren Bewohner der Ortschaft wüßten dort 
erzäͤhlen, daß sich unterirdische Gänge von Nieder-Unten— 
tten aus gegen Tollet hinzögen. Im jugendlichen Ent— 
»dungsdrange haben daher auch schon vor Jahren die Söhne 
3 damaligen Baumeisters Reinhart von Grieskirchen hier 
rabungen unternommen, die nicht ohne Erfolg blieben 
innd durch die Gänge mit unterirdischen Kammern bloßgelegt 
»urden. Im Laufe der Zeit wenig beachtet, wurde der Ein— 
ang zu diesen Gängen wieder verschüttet und unzugänglich 
macht. Doch blieb es in Erinnerung, daß bei der Hütte 
3abgerissenen Schusterweberhauses der Eingang zu den 
ingen sei. Erfreulicherweise dringt die Heimatkunde immer 
er in das Volk und so fanden sich auch in Unterstetten 
ige Männer, die Brüder Anezeder und Alois Otteneder, 
zu Beginn dieses Jahres daran gingen, den Eingang 
zulegen. Von einem ungefähr fünf Meter tiefen Schacht, 
in seiner Größe eine schon leider eingestürzte Kammer 
Ftellt, nehmen drei Gänge ihren Weg in den Lehm- und 
hlierboden des Berges, davon einer nach unten durch ein 
ides Loch mit drei Stufen; der andere, in südöstlicher 
chtung führende Gang von ungefähr eineinhalb Meter 
ge, endet mit einem Loch von beiläufig sechzig Zentimetern 
uchmesser nach oben in eine kleine kammerförmige Aus— 
slung. Der dritte, nordöstlich führende Gang von ungefähr 
Meter Laͤnge endet ebenfalls nach oben in eine Kammer, 
Größe 3.7)41110 Meter im Viereck ist, bei einer 
g er 1.75. Metern. Eine in den Schlier gegrabene 
ietet zehn Personen Platz. An den Seitenwänden der 
ammer selbst wurden nur ein fast versteinert aussehender 
ünste— 
m strömenden 
Regen 
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schulei hre Hau 
B.ꝛ J J 
— — 
dnochen und einige Tonscherben gefunden, die auf hohes 
Alter schließen lassen. — 
Mit diesen unterirdischen Kammern könnte man vielleicht 
die Lollharden, eine schwärmerische Sekte des 14. Jahr⸗ 
hunderts in Zusammenhang bringen. Von diesen erzählt 
Die Grabungen in den Grieskirchener „Katakomben“ 
»er Chronist M. Pühringer, der Verfasser der Geschichte 
zer Stadt Grieskirchen, daß sie sehr zahlreich in Grieskirchen 
ind Tollet waren. Von diesen Lollharden ist bemerkens— 
hert, daß sie das heilige Meßopfer, die Ehe, sowie die 
brigen Sakramente und Zeremonien der Kirche verwarfen. 
ztatt der Priester wählten sie sich zwölf Männer als ihre 
zorsteher. Ihre Versammlungsplätze waren unterirdisch ge⸗ 
egene Gewölbe, Keller und Erdhöhlen, in denen gelehrt, 
iber auch abscheulicher Unfug getrieben wurde. Zur Be— 
ämpfung dieser gefährlichen Sekte verbanden sich der Erz— 
ischof Konrad von Salzburg und Bischof Bernhard von 
Bassau mit Friedrich dem Schönen. 
Zu erwähnen wären noch Gänge mit zwei Erdkammern 
n nächster Nähe der aufgedeckten und in der östlichen Fort⸗ 
etzung des Bergrückens gelegen, jedoch durch tiefe Erdein— 
chnitie von einander getrennt, von denen ein Gang mit 
etwa zwölf Meter Länge bisher bloßgelegt ist. Die Grabungen 
verden bei günstiger Jahreszeit wieder fortgesetzt.
	        
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