Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 10 1931 (Nr. 10 / 1931)

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riraten. Vater hat oft gesagt, ich dürfte heiraten, wenn 
ch wolle, aber es müßte ein Mann sein, der auf einer 
sstanzia gründlich Bescheid weiß, es müßte einer sein, dem 
weinmal gern seinen Platz einräumt.“ 0 
Hheinz Hausmaunn sah sie enst an. 
„Wenn ich dich nur zuweilen sehen darf, dann wird 
nit das Ungewohnte leicht werden. Ach, mit dem bescheiden— 
ten Plätzchen würde ich zufrieden und glücklich sein in deiner 
zähe.“ Er senkte den Kopf. „Fern von dir, fürchte ich, wird 
ie grauenvolle Angst wiederkommen, die sich in deiner Nähe 
ar nicht heranwagt.“ . 
Zie lächelte ihm beruhigend zu. „Ich möchte dich ja 
uch gern in meiner Nähe haben und will versuchen, es Bums! Bums! Zwei neue kraftvolle Schläge auf die 
ermöglichen. Aber merke dir vor allem das eine, liebster Schulter rissen Heinz aus dem Wahn, daß sich Senjor Lopez 
Jeinz: wenn du mit jemand von mir sprichst oder nach mir etzt vielleicht enffernen würde. Er schwatzte nur— noch leb⸗ 
efragt wirst, dann haben wir uns erst zufällig auf dem hafter drauflos. 
chifse kennen gelernt. Und wenn wir uns in Gegenwart Menschenkind, wissen Sie, wat ick in Berlin am lieb— 
nderer wiedersehen, versprich dich nicht, nenne mich nicht sten jefuttert habe? Raten Sie mal““ 
wa du“. Denke auch daran, daß mein Vater fast so gut Es schallte so laut in Heinz Hausmanns Ohr, als ob 
eutsch spricht wie ich. Die Frau unseres toten Obercapataz, er taub wäre. 
ie ich nach Deutschland brachte, hat es ihm und mir in Er zuckte schweigend die Achseln. R 
angen Jahren beigebracht.“ Der dicke Wirt ließ die breiten Flügel seiner Ueber— 
Heinz Hausmann bangte vor dem Augenblick der Tren- harakternase förmlich flattern. *.* 
ung, unfaßbar schien es ihm, daß er Verena eine Zeitlang „Aber Sie sind doch aus Norddeutschland, stammen 
nicht mehr sehen sollte. aus der Berliner Jegend. Da— mußten Sie doch jleich wissen, 
Und bald kam dieser gefürchtete Augenblick heran. vat ick meene.“ Er strich wohlgefällig in der Nähe seines 
Die trübe und dunkel wirkenden Wellen des La-Plata— Jaitlichen Bauches herum, sagte dazu: „Hand uffs Herz, Herr 
ztromes umrauschten den Dampfer, der Hafen von Monte- dausmann, wat jibt et denn Besseres in Berlin un um 
ideo stieg vor den Blicken der Schiffspassagiere auf. Berlin herum, als 'ne jute jebratene Jans, so recht knusprig 
Noch einmal tauschten die Liebenden Küsse, Versprechun— nuß sie sind und mit Aeppeln ausjestoppt. Irünkohl jehört 
jen und Liebesworte, dann legte der Dampfer an, ein letzter dazu. Mensch, det is 'ne Jöttermahlzeit.“ — 
zdändedruck mußte alle Wünsche und Hoffnungen in sich Bums! Schon wieder hatte die Schulter eins weg. 
ereinen. „Un nu kommen Sie man runter, Herr Hausmann, 
Heinz sah Verenas Vater von weitem. Es war ein zum Essen, so in 'ner halben Stunde. Sie setzen sich uff die 
reitschultriger Hüne mit tiefgebräuntem Gesicht, das noch Veranda, da is et stille und kühl. .. 
uunkler schien im Schatten des breitkrempigen Hutes. SHeinz versprach pünklich zu sein. Er mußte herzlich 
Noch einmal grüßten ihn Verenas dunkle Augensterne, sachen, nachdem sich die Tür hinter Senjor Lopez geschlossen 
dann entschwand sie seinem Blick. — hatte. Ein origineller Mensch! stellte er fest. 
Nun suchte er nach Verenas Beschreibung die Pension Er setzte sich in den bequemen Lehnstuhl aus Rohr— 
uf, die sie ihm empfohlen hatte. Er war froh, dort Platz zeflecht. und ließ alles, was sich seit seiner Abreise von Ber— 
u finden. Ein äußerst sauberes Zimmer mit —— erinnernd an sich vorüber ziehen. 
stöbeln ward ihm angewiesen. zor allem dachte er an Verena Saperas, und sein Herz 
Der Pensionsbesitzer sah aus, wie man sich einen dicken vard weit vor Seligkeit und Glück und vor Sehnsucht nach 
Ibruzzenräuber vorstellen könnte, der sich in den Ruhestand hr. Kaum hatte sie ihn verlassen, da fehlte sie ihm schon 
urückgezogen hat. Dichtes, schwarzes Haar, in lockiger Un- vie ein lieber Mensch, der von jeher bei ihm gewesen. Er 
rdnung, hing um einen massiven Kopf mit Feueraugen dolte das Medaillonbildchen hervor und betrachtete es mit 
ind Raubvogelnase. J ankbar zufriedenen Augen. Ohne das Bildchen hätte er 
Pablo Lopez sprach nicht nur deutsch, wie Verena ge- Lerenas Bekanntschaft gar nicht gemacht. —2 
agt, er sprach sogar Berliner Deutsch. Er erzählte, er habe In welcher grauen, verzweifelten Stimmung befände er 
ier Jahre in Berlin gelebt als Vertreter für eine Uruguayer ich dann wohl jetzt? Und wo wäre er dann? Vielleicht 
Fjleischkonservenfabrik. . I aße er noch entschlußlos in Hamburg herum oder wäre 
Es klang für einen Deutschen unglaublich komisch, wenn cufs Geratewohl irgendwohin übers Meer gefahren, von 
ieser exotisch aussehende Mann grüßte: „Juten Tag, nu vo sich ihm keine gütige, helfende Hand entgegenstreckte, um 
vie jeht et? Jute Reise jehabt?“ — hn ein Stück Weges in das neue Leben hineinzuführen. 
J Diese Begrüßung hatte Heinz gleich in eine etwas frohere Lange blickte er auf das Bildchen nieder. Das süße, 
ztimmung versetzt. Und die hatte er nötig. Der Abschied das unendlich liebliche Antlitz dieser Frau, die längst tot 
on Verena war ihm gar so bitter schwer geworden, das var, tat es ihm immer von neuem an. Er lächelte ein 
insichere seiner Zukunft quälte ihn wieder. venig über sich selbst, als er aussann, mit welch leidenschaft⸗ 
Er hatte kaum ein Viertelstündchen geruht, da trat nach icher Liebe er diese Frau umworben, wenn sie im Leben 
urzem Anklopfen der Wirt ins Zimmer. 4. einen Weg gekreuzt hätte. * 
„Ick freue mir, mal wieder jut deutsch reden zu dürfen, Zögernd steckte er das Bildchen wieder ein. Er meinte 
drr Hausmann, un nu will ick jerne mal hören, wat Sie etzt Verena vor sich zu sehen, ihre herben, willensstarken 
ssen möchten?“ Er klopfte seinem neuen Gaste sehr energisch Züge, ihre klugen Augen. 
uuf die Schulter. „Wat unsere Nationalspeisen sind, so 
rüssen sie sich erst sachteken daran jewöhnen, die sind nischt 
iff nüchternen deutschen Magen. Aber wie wäre et mit 
en jutes Schnitzelken.“ Er blinzelte. „Na ja, ick sehe et 
—— det Sie jerne Schnitzel essen. Is voch was 
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