Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 4 1931 (Nr. 4 / 1931)

Brieftaube um drei Tage früher verständigt als die englische 
Regierung selbst. Dieser Umstand trug wiel dazu bei, daß sich 
das Haus Rothschilld sein großes Vermögen erwerben konnte. 
Im deutsch-französischen Kriege (1870—71) war die Ein— 
aahme von Paris wohl der größte Erfolg des ganzen Krieges. 
Es ist ganz begreiflich, daß die Einwohner won Paris wäh— 
rend der trostlosen, vier Monate dauernden Belagerung auf 
Mittel sannen, um wenigstens ein Verkehrsmittel ausfindig 
zu machen, das diesem qualvollen Zustande ein Ende bereitete. 
Die Pariser versuchten, den Personen- und Briefverkehr den 
Luftballons anzuvertrauen, und dieser Versuch gelang. Jede 
Nacht wurden Luftballons ausgesandt. Da aber damals die 
Kunst noch nicht erfunden war, die Luftballons nach den Wil⸗ 
lenn der Menschen lenkbar zu machen und so wieder im Ballon 
nach Paris zurückzufliegen, so mußte man zu einem anderen 
Mittel des Briefverkehres seine Zuflucht nehmen. Dieses war 
die Luftpost durch Brieftauben. Während der Belagerung von 
Paris wurden 534 Tauben mit Luftballons abgesandt, won 
denen etwa 100 wieder zurüchkamen. Eine Taube hat diesen 
Weg zehnmal gemacht. Auf diesse Art hat man 60 Serien wvon 
Depeschen mach Paris hineingesanddt. Wenn diese Resultate 
auch nicht sehr glänzennd waren, hatten sie für die belagerte 
Stadt hohen Wert und veranlaßten die Militärbehörden nach 
dem Kriege zu einer eingehenden Berücksichtigung der Brief— 
taubenposten. In Frankreich verpflichtete ein Gesetz alle Be— 
siher von Brieftauben, diese im Kriege an die französische 
Regierung abzutreten, welche dadurch sofort über 150. 000 
bugbereite Tauben werfügen konnte. Aehnliche Einrichtungen 
wurden seit 1872 auch in Deutschland getroffenn. Besonders 
gut sind die Brieftaubenposten in Italien und im der Tschecho— 
lowakei entwickelt, und fast in allen Staaten Europas hat 
man nach dem Kriege 1870,71 ähnliche Einrichtungen ge— 
chaffen. 
In Paris fand man sschon bei der Belagerung (1870) 
zeichliches Materiall für die zu organisierende Taubenpost. 
Anfangs zahlte man für jedes durch Taubenpost beförderte 
Wort einen Frank. Diese Taxe war ziemlich hoch; man 
Brieftaubenfütterung 
ab und banden ihr einen anderen an, worauf in des Sul⸗ 
ans Namen geschrieben stand, er könne die Stadt sobald noch 
richt entsetzen. Mit dieser Nachricht ließen sie die Taube wie— 
der in die Höhe und näch der Stadt fliegen. Als nun die Be— 
— — 
gen und die Nachricht er— 
uhren, waren sie darüber 
so niedergeschlagen, daß sie 
die Stadt sofort übergaben, 
eche noch am dritten Tage 
der versprochene Ersatz an— 
angte. 
Auch bei der Belage— 
ung Leydens (1574) wur? 
»en die Belagerten auf dem 
Brieftaubenwege zum Aus— 
harren aufgemuntert. Im 
Rathaus zu Leyden kann 
nan heute noch die ausge⸗ 
topften Brieftauben sehen, 
die damals der eingeschlose 
enen Besatzung die frohe 
Botschafk vom Ausrücken 
des Prinzen won Oranien 
überbracht hatten.— 
Es war im Jahre 1815. 
Napoleon, der französische 
Exkaiser war zurückgelkehrt. 
Es gelang den Verbünde— 
en, Napoleon bei Belle— 
Allianee nach heißestem 
dampfe zu schlagen. 
Von diesem Siege wurde 
Rothschilld durch eine nach 
der Schlacht hochgelassene 
77 
Der Brieftaube wird der „Postsack“ umgehängt — 
Die Hülse mit der Brieftaubenpost wird an einem der Füße der Taube befestigt 
konnte 
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