Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 37 1917 (Nr. 37 1917)

das heißen? Seid Ihr mir nicht einen Taler schuldig?" 
Der Gast erwiderte: „Ich habe für keinen Taler Speise 
von Euch verlangt, sondern für mein Geld. Hier ist mein 
Geld. Mehr hab' ich nicht. Habt Ihr mir zu viel dafür 
gegeben, so ist's Eure Schuld." 
Dieser Einfall war eigentlich nicht weit her. Es ge¬ 
hörte nur Unverschämtheit dazu und ein unbekümmertes 
Gemüt, wie es am Ende ablaufen werde. Aber das Beste 
kommt noch. „Ihr seid ein durchtriebener Schalk", er¬ 
widerte der Wirt, „und hättet wohl etwas anderes 
verdient. Aber ich schenke Euch das Mittagessen und 
hier noch ein Vierundzwanzigkreuzerstück (der rheinische 
Kreuzer galt 25/6 Pfennig) dazu. Nur seid stille zur 
Sache und geht zu meinem Nachbar, dem Bärenwirt, 
und macht es ihm ebenso." 
Das sagte er, weil er mit seinem Nachbar, dem 
Bärenwirt, aus Brotneid im Unfrieden lebte und einer 
dem anderen jeglichen Verdruß und Schimpf antat und 
erwiderte. Aber der schlaue Gast griff lächelnd mit der 
einen Hand nach dem angebotenen Gelde, mit der an¬ 
deren vorsichtig nach der Türe, wünschte dem Wirt einen 
guten Abend und sagte: „Bei Euerem Nachbar, dem 
Herrn Bärenwirt, bin ich schon gewesen, und eben der 
hat mich zu Euch geschickt und kein anderer." 
So waren im Grunde beide hintergangen worden, 
und der Dritte hatte den Nutzen davon. Aber der listige 
Kunde hatte sich noch obendrein einen schönen Dank von 
beiden verdient, wenn sie eine gute Lehre daraus gezogen 
uqd sich miteinander ausgesöhnt hätten. Denn Friede 
ernährt, aber Unfriede verzehrt. I. P. Hebel. 
Das wohlfeile Mittagessen. 
Es ist ein altes Sprichwort: Wer andern eine Grube 
gräbt, fällt selber darein. — Aber der Löwenwirt in 
einem gewissen Städtlein war schon vorher darin. Zu 
diesem kam ein wohlgekleideter Gast. Kurz und trotzig 
verlangte er für sein Geld eine gute Fleischsuppe. Hierauf 
forderte er ein Stück Rindsteisch und ein Gemüse für 
sein Geld. Der Wirt fragte ganz höflich, ob ihm nicht 
auch ein Glas Wein beliebe. „O freilich ja!" erwiderte 
der Gast, „wenn ich etwas Gutes haben kann für mein 
Geld." Nachdem er sich alles hatte wohlschmecken lassen, 
zog er einen abgeschliffenen Sechser (preuß. Pfennig = 
*/2 Silbergroschen) aus der Tasche und sagte: „Hier. 
Herr Wirt, ist mein Geld." Der Wirt sagte: „Was soll 
Militärische 
Drahtseilbahn 
im Marrno- 
lutageviele. 
Linzer Moniere mit einem Mrückeuirain an der Weichsel (Rußland) 
Rr. 37 vom 16. September 1917 
Aerdinand Magier 
Bauernknecht in Großraming 
Landsturm-Korporal 
Besitzer der großen Silbernen und 
der Bronzenen Tapferkeitsmedaille. 
Zuerst gegen Rußland, dann 
gegen Italien im Felde, fiel 
er auf dem Berge St. Ka¬ 
tharina bei Görz am 13.Mai 
1.917 im Alter von 38Jahren. 
Er liegt bei Rosental be¬ 
graben. 
Iranz Kaip 
Hausbesttzerssohn in der Ortschaft 
Möderndorf Nr. 51, Pf. Pfarr¬ 
kirchen bei Bad Hall 
zuletzt Bauernlnecht in Nußbach 
beim k. k. SchR. Nr. 2, 4. Komp. 
f im Spitale zu Brünn am 
17. Juni 1917 im 19. Le¬ 
bensjahre. Er liegt im Mi¬ 
litärfriedhofe zu Brünn be¬ 
graben. 
Karl Krennhuver 
led. Bauerssohn vom Obeckappler- 
gute in Hehenberg Nr. 32. Pfarre 
Pfarrkirchen bei Bad Hall 
bei einem k. k SchR. 
Fand am 17. Mai 1917 im 
Kampfe gegen Italien im 
Spital St. Daniel im Gail¬ 
tal (Kärnten) im 19. Le¬ 
bensjahre den Heldentod. 
. Josef Gauöinger 
Besitzer des Ktein-Kollmanngutes in 
Lengau Nr. 15, Pf. St. Marien¬ 
kirchen an der Polsenz 
Mitglied des dortigen Militär- 
Beteranew-Bereines 
Infanterist in einem k. k. Lst.-Baon. 
Gefallen am 21. Mai 1917 
im -Kampfe gegen Italien 
bei Görz und begraben im 
Militärfriedhof im Locke bei 
Görz. 
Joses Wucher 
gewesener Bäckergehilfe aus Wallern 
bei einem k. k. KSchR. 
Erlitt am 13. Mai 1917 im 
19. Lebensjahre an der 
italienischen Front durch eine 
Schrapnellkugel den Helden¬ 
tod fürs Paterland. Er hat 
in Rovereto seine letzte 
Ruhestätte gefunden. 
Johann Kolzuer 
Schmiedhauslersohn in Blumau, 
Pf. Neustift 
Kanonier-Minenwerfer im k. u. k. 
17. JR. 
Durch einen Kopfschuß in 
Innsbruck am 8. Juli 1917 
gestorben, 27 Jahre alt. 
Von der prefivereinddruckerei 'Ried im 3nnkreis eingesendet 
Johann Kummer 
Bahnwächterssohn in Hohenerlach, Pf. Taiskirchen 
bei einem k. u. k. TKFR. 
Fand am 16. Juni 1916 auf dem italieni¬ 
schen Kriegsschauplätze im 19. Lebensjahre 
den Heldentod für Kaiser und Vaterland. 
Aranz Zweirnüller 
Bauerssohn vom Großkasergute in Flohleithen, 
Pf. Taiskirchen. 
Fand am 11. November 1914 im 22. Le¬ 
bensjahre auf dem galizischen Kriegsschau¬ 
plätze den Heldentod für Kaiser und Vater¬ 
land. 
Joses Kehn 
Christlbauernsohn von Brandstödten, Pf. Taiskirchen 
bei einem k. k. KSckiR. 
t am 10. Jänner 1917 nach kurzem Leiden 
im 21. Lebensjahre fürs Vaterland.. 
Johann Hnrnpinger 
Brunngrabersohn von Bruckleithen. Pf. Taiskirchen 
Infanterist in einem k. u. k. IR. 
Erkrankte nach zweijährigen Kriegsstra¬ 
pazen am Monte Cimone und ist am 13.De¬ 
zember 1916 in Meidling bei Wien (Kriegs- 
spita ) nach zweimonatlicher Krankheit im 
21. Lebensjahre für sein Vaterland ge¬ 
storben. 
ßetmiSgefotr: btt M6- Lreüverein — Verantwortlicher Redakteur- tzeisrich Binder. Akad. Bnckdrnckerei des fatfo. Vreßvereines in Linz sverantw Leiter K. Commenlm)
	        
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