Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 33 1916 (Nr. 33 1916)

zur Pulverladung in der Bodenkammer des Geschosses 
gelangt. Durch Verstellen des Satzringes kann die Brenn¬ 
zeit des Zünders oder die Entfernung, in der das 
Schrapnell von der Rohrmündung aus gemessen zur 
Explosion gebracht werden soll, geändert werden. Ein 
und dasselbe Geschoß kann sowohl mit Aufschlagzünder 
als auch mit Brennzündern verfeuert werden; zu diesem 
Zwecke sind unsere Feldartilleriegeschosse mit dem soge¬ 
nannten Doppelzünder, einer sinnreichen Vereinigung 
beider Zünderarten, versehen. 
In neuerer Zeit verwendet man häufiger das chemisch 
neutrale Trinitroluol, das bei gleicher Explosionswirkung 
viel unempfindlicher und ungefährlicher in der Hand¬ 
habung ist. Die Sprengladung der Schrapnells besteht 
aus Schwarzpulver und ist ganz hinten untergebracht, 
so daß die Füllkugeln in Form einer mächtigen Garbe 
nach vorn geschleudert werden und ein weites Gescho߬ 
feld eindecken. Das Schrapnell eignet sich also zum Be¬ 
schießen lebender Ziele, die ganz oder teilweise ungedeckt 
sind, indem es seine Kugeln von dem Sprengpunkte, der 
am besten 10 Meter über und zirka 60 Meter vor dem 
Ziele liegt, wie die Wasserstrahlen einer Brause aus¬ 
gießt. Nur daß die Schrapnellkugeln noch viel flacher 
über die Erde hinfegen, wobei sie eine große „Tiefen¬ 
wirkung" erzielen, wie man artilleristisch die Ausdeh¬ 
nung des Raumes von den kürzesten bis zu den weitesten 
Kugeleinschlägen zu nennen Pflegt. Von größter Wirkung 
auf verdeckte Stellungen haben sich die aus 15-Zenti- 
meter-Feldhaubitzen verfeuerten Granaten mit Aufschlag¬ 
zünder bewährt. Sie bedecken nicht wie der Streuungs¬ 
kegel des Schrapnells mehrere hundert Meter in der 
schießung erfolgt. Je nach der Geschoßwirkung am Ziel 
unterscheidet man Treffer, Blindgänger und Ausbläser. 
Bei einem Blindgänger ist der Zünder nicht in Tätig¬ 
keit getreten und infolgedessen die Sprengladung auch 
nicht zur Explosion gebracht worden. Bei der geringsten 
Erschütterung des auf dem Boden liegenden Geschosses 
besteht jedoch Gefahr, daß es krepiert und in seiner Um¬ 
gebung Unheil anrichtet. Blindgänger werden daher durch 
Michael Lehner 
vom Hagergute in Amberg Nr. 12, 
Post Katsdorf, Oberösterreich 
diente beim k. u. k. JR. Nr. 14, 
7. Feldkomp., 2. Zug, 
Feldpost Nr. 64 
Ist abgängig seit 10. bis 
12. Dezember 1914. Kame¬ 
raden, welche über diesen 
Mann etwas wissen, werden 
gebeten, dies Frau Maria 
Lehner, Hausbesitzerin in 
Amberg Nr. 12, Post Kats¬ 
dorf, Oberösterreich, mitzu¬ 
teilen. Kosten werden gerne 
' vergütet. 
Weter Kartt 
Bauerssohn von Kulm, Pfarre 
Altenberg 
Gefreiter im f. u. f. JR. Nr. 14, 
10. Komp., 2. Zug, Feldpost 64 
Wird seit der Schlacht bei 
Rawaruska, Galizien, am 
31.August 1914, vermißt. 
Er stand im 28. Lebensjahre. 
Nachricht erbittet herzlich 
Andreas Hartl, Kulm, .Post 
Altenberg bei Linz. 
eine Dynamitpatrone zur Explosion gebracht, wobei der 
Geschoßmantel zerrissen wird und die Pulverladung 
herausfällt, ohne zu explodieren. Die Dynamitexplosion 
erfolgt zu plötzlich, um dem Pulver Zeit zum Explo¬ 
dieren zu lasfen. Bei einem Ausbläser ist wohl der 
Zünder in Tätigkeit getreten, aber die Zündflamme er¬ 
reichte nicht die Sprengladung; solche Geschosse sind un¬ 
gefährlich und werden daher gesammelt. Auf dem west¬ 
lichen Kriegsschauplatz haben z. B. unsere Truppen aus 
zahlreichen französischen Ausbläsern ein pyramidenförmiges 
Denkmal für ihre gefallenen Kameraden errichtet. 
saht fingen uns das sied oom brauen Mann, 
Der todesmutig Grohes hat getan, 
saht loben all die wackre Heldentat 
Und rühmen hoch die menschlich schöne Tat. 
M. Blahufch. 
Opfer des Krieges aus Oberöfterreich 
(Von der Preßvereinsdruckerei Ried im Jnnkreis eingesendet.) 
Anton Aiermayr 
Bauerssohn vom Graüsgrubergute in Tumeltsham 
gedient beim k. u. k. JR. Nr. 50, 1 Komp. 
Wurde am 31. August 1915 bei Luck in 
Russisch-Polen durch einen Lungenschuß 
verwundet und starb am 6. Februar 1916 
im Notreservespital in Ried im 25. Le¬ 
bensjahre. 
Karl Weichenwallner 
Feldbauernsohn in Ursprung, Pfarre Eitzing 
Infanterist im k. u. k. JR. 16. Komp. 
t am 8. Februar 1916 im Feldspitale 
Nr. 4/9 in Wolhynien im 23. Lebensjahre. 
Leopold Schkuckner 
Nachbauernsohn in Oberleithen, Pfarre Heiligenberg 
Hornist der freiwilligen Feuerwehr, Mitglied des 
Veteranen-Vereines und des Kirchenchores. 
Wurde bei den ersten Kämpfen gegen Ru߬ 
land verwundet und starb im März 1915 
im 27. Lebensjahre in Sibirien, kriegsge- 
fangen, an Typhus. 
Herthaler in Roid, Pfarre Henhart 
gedient beim k. u. k. JR. 
Wurde am 7. Oktober 1915 bei Luck in 
Russisch-Poleu verwundet und starb am 
30. März 1916 im Krankenhause in Ried 
im 42. Lebensjahre.
	        
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