Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 32 1916 (Nr. 32 1916)

Vermißte aus Oberöflerreich 
Akois Harskeitner 
/ \Beim f. u. I. TKJR. Nr. 1, 
( m ; \ \ 10. Feldkomp., Feldpost Nr. 88 
b*f. \ wird seit 6. Mai 1916 ver- 
,3k f \ mißt. Sein Truppenkörper 
stand damals im Kampfe 
gegen die Russen in den Kar- 
pathen zwischen Tarnow 
v,| und Zakluczyn. Er wurde 
HHS Bf schwer verwundet und mußte 
| 1V7 am Verbandplätze bleiben, 
während die Truppe den 
Platz zeitweilig räumte. Bei 
der nach einigen Stunden durch unsere Truppen 
erfolgten Vorrückung war er nicht mehr auffindbar. 
Kameraden, welche über ihn Auskunft geben können, 
werden gebeten, dies an Johann Garsleitner, Bahn¬ 
hofrestaurateur in Rohr bei Bad Hall, zu melden. 
Auslagen werden gerne vergütet. 
folgte eine Besprechung und dann hieß es: Auf, nach 
den Quartieren! Die Manöverleitung hatte noch etwa 
15 Kilometer zurückzulegen, gelangte erst nach einge¬ 
brochener Dunkelheit auf die Hochebene östlich des 
Flusses und verirrte sich, ganz gleich, aus welchen 
Gründen, in dem wegelosen Gelände. Wir standen rat- 
und tatlos auf freiem Felde; kein Licht, kein Biwakfeuer 
war zu sehen, kein Geräusch zu hören. 
Man beriet hin und her, was zu tun sei; Erkunder 
wurden abgesandt, sie kamen resultatlos zurück. 
Plötzlich sagte der Feldmarschall: „Jmhoff-Pascha, 
bellen Sie!" Ich glaubte nicht recht gehört zu haben 
und fragte: „Was soll ich tun?" 
„Na! Bellen, feste bellen", lautete die Antwort. 
Als Offizier gewohnt, jeden Befehl ohne langes 
Besinnen sofort auszuführen, bellte ich so laut und, 
wie man mir später versicherte, sehr schön und eindring- 
lich: „Wau, wauwau, wau!" 
Es dauerte keine halbe Minute und der Erfolg der 
Maßregel war uns allen klar. Von rechts vorwärts 
antwortete ein Dorfköter! Vergnügt schlug sich der 
Feldmarschall auf den Oberschenkel und rief: „Sehen 
Sie, der ist auf den alten Trick wieder hereingefallen. 
Dort reiten wir hin." 
Walentin Dünnewald 
Konsistorialrat, Besitzer des 
gold. Verdienstkreuzes mit der 
Krone, Pfarrer in Hallstatt 
feierte am 29. Juli 1916 das 
goldene Priesterjubilaurn. 
Opfer des Krieges aus Oberösterreich, 
(Von der Preßvereinsdruckerei Ried im Jnnkreis eingesendet.) 
Versenkung feindlicher Schiffe. Der Andrang, auch 
seitens der Zivilbevölkerung, wurde immer gewaltiger, 
so daß schließlich ein Halt geboten werden mußte. Auch 
die Behörden erwiderten am Nachmittag den Besuch 
des Kommandanten und selbstverständlich stellte sich 
auch die deutsche Kolonie vollzählig ein. Unterdessen 
wurde die Ladung des Unterseebootes, 35 Kisten Me¬ 
dikamente für die internierten Deutschen aus Kamerun, 
ans Land gebracht. Um 11 Uhr nachts traf der 
Madrider Sonderzug ein, der am Bahnhöfe vom Kom¬ 
mandanten und dem deutschen Konsul erwartet wurde. 
Zu Wagen begaben sich die Herren sofort zur Hafen¬ 
mole und von da zum Boote. 
Natürlich hatten die Vertreter der Verbandsmächte 
nicht gezögert, die Kunde von der Ankunft des deutschen 
Schiffes ihren vorgesetzten Behörden zu melden. Fern¬ 
sprecher und Telegraph hatten fieberhaft arbeiten müssen 
und so sah man denn schon gegen Abend, wie einem 
unheimlichen Wetterleuchten gleich, die Scheinwerfer 
französischer und englischer Torpedoboote und Kreuzer 
das Meer absuchen und mit besonderer Wachsamkeit 
den Hafenausgang beobachten. Die Spannung der un¬ 
geheuren Menschenmenge wuchs immer mehr, je naher 
die Stunde heranrückte, wo das Unterseeboot wieder 
ausführen mußte. Die Zahl der Scheinwerferstrahlen, 
die den ganzen Horizont erleuchteten, so daß das Meer, 
vom Lande aus gesehen, taghell erglänzte, ließ deutlich 
erkennen, daß es für das Boot galt, eine gewaltige 
Linie feindlicher Schiffe zu durchbrechen, die darauf 
lauerten, es abzufangen. Nach Mitternacht verließ ein 
spanisches Torpedoboot seinen Ankerplatz, um darauf 
zu achten, daß von keiner Seite die Neutralität der 
spanischen Gewässer verletzt werde. Endlich, um 1A4 Uhr 
früh, setzte sich „U 35" unter tiefer Anteilnahme der 
immer noch sehr zahlreichen Menge in Bewegung und 
zwar, ohne unterzutauchen, mit brennenden Lichtern und 
Der Keld vom Monte Interrotto: Leutnant Kaiser, 
aktiver Bursche der katholisch-deutschen Studentenverbindung 
„Karolina" in Graz, wurde im Generalstabsbericht vorn 3. Juli 
namentlich erwähnt. Er führte mit sechs Mann des Land- 
wehr-Jnfanterie-Regimentes eine gelungene Unternehmung gegen 
feindliche Maschinengewehre aus und brachte als Gefangene 
266 Italiener, darunter 4 Offiziere, zurück. 
Martin Kichöerger 
Friedlsohn in Fart, Pfarre Tumeltsham 
beim k. u. k. TKJR. 2. Zug, 7. Feldkomp. 
Verlor auf dem Col dt Lana durch eine 
Granate den Arm und starb an seinem 
Geburtstage, den 27. Oktober 1915, im 
Alter von 23 Jahren auf dem Transport 
nach Corwara. 
Ielir Steinöerger:: 
Hausbesttzerssohn in Ornetzedt, Pfarre Zell a.d.Pram 
Hornist und Patrouilleführer Beim k. k. LSchR. 
Nr. 1, 4. Komp. 
Gefallen am 12. Oktober 1914 bei Magiera, 
Bezirk Przemysl, bei einem Sturmangriff 
im 22. Lebensjahre. 
. 
: —— 
Iserdinand Streif 
Bart-Sohn in Rödham, Pfarre Roßbach 
beim k. u. k. LstJB. 2. Komp. 
Fand am 3. Marz 1916 durch einen La¬ 
winensturz in Ober-Viliach im 25. Lebens¬ 
jahre den Tod fürs Vaterland. 
Alois Mesöauer 
Besitzer des Grögerlgutes in Zechleiten, Gemeinde 
Roßbach 
bei der Sanitäts-Abteilung Nr 8. 
t im August 1915 als Kriegsgefangener 
im Stadtspitale zu Krasnojarsk in Sibirien 
im 32. Lebensjahre.
	        
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