Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 14 1916 (Nr. 14 1916)

(Zum satvinenunglück am Mitterberg am 19. februar 
1916.) (Nachdr. Verb.) 
’s ist Vollmondnacht — und doch schlägt Todesgrauen 
Den dunklen Mantel um ein stilles Tal; 
letzt tauchen siebter auf — gespenstige flammen, 
Wie Sterbekerzen-Schein, düster und fahl. 
Horch! was durchbebt die winternächt’ge Stille? 
kin dumpfer Trauerchor — so schmermutbang — 
ein sied vom Scheiden und vom Rbschiednehmen 
Bus tiefbewegter Brust — ein Grabgesang. 
Und nun ein Zug — nein, eine fahrt, Io seltsam, 
So schaurig und zugleich feierlich schön, 
Talfahrt der Helden, die den Tod gefunden 
Ruf des Gebirges schneegetürmten Höhn. 
Dem Zug voran des Kreuzes Siegeszeichen — 
Dann — der bekränzten Särge grohe Zahl — 
So geht die fahrt hin durch das ernste Schweigen 
Der Winternacht im einsam stillen Tal. 
€s war die letzte fahrt von jungen Helden, 
Zwar fielen sie im blut’gen Ringen nicht — 
Doch jeder stand getreu auf seinem Posten 
Und so starb jeder als ein „Held der Pflicht“. 
nun schlummert sanft, ihr heitzbeweinten Söhne, 
Die man so ehrenvoll zu Grabe trug — 
ln tausend Herzen blutet, ach, die Wunde, 
Die euer Tod dem Vaterlande schlug. 
Doch nein, ihr seid nicht tot! ln dem Gedenken 
Der dankerfüllten Nachwelt lebt ihr fort; 
Und euer Heldengrab auf friedhofs Höhen 
es bleibt uns teuer, ist ein heiVger Ort. 
Hallein. Schw. Therese. 
f Kardinal Kieronyuius Maria Gotli 
August Waudaschk 
Zugsführer 6. d. Kanonen- 
Batt. 1, 
f am 25. Oktober 1915 
im 29. Lebensjahre im 
Rejervespital in Kla- 
genfurt an den Folgen 
einer sich am südlichen 
Kriegsschauplätze zu¬ 
gezogenen Krankheit. 
Bon Hermann Weber. 
(Nachdruck verboten.) 
Wir saßen auf der Bank vor der 
Hütte und sprachen über alles, was die 
Menschenseele bewegt. 
Im Westen ging langsam die Sonne 
zur Neige und warf einen warmen, 
verklärenden Schimmer über den pflan¬ 
zenleeren, steinigen Landstrich, in dessen 
Mitte der Einfahrtsschacht des Kohlen¬ 
bergwerkes errichtet war. Rüstige Männer 
der verschiedensten Altersstufen schritten 
an uns vorüber auf den Schacht zu und 
verschwanden in seinem Innern; andere 
kehrten beschmutzt und ermüdet vom 
Tagewerke zurück. 
Mein Nebenmann, der alte Schicht¬ 
meister, schaute in ernstem Sinnen über 
die Landschaft hin. 
„Ja, es ist etwas Sonderbares, 
Unerklärliches um den Christenglaubens 
nahm er dann den Faden unseres Ge¬ 
spräches wieder auf, „gar mancher 
Atois Wuchinger 
Bauerssohn vom Maiergute in Jebling, Pfarre 
Zell an der Pram 
beim k. u.k. JR. 
Gefallen am 8. Oktober 1915 bei Chortupi 
im 27. Lebensjahre. 
Kart Zitek 
Buchhalter der Firma Estermann, Linz 
Infanterist im k. u. k. JR. Nr. 14, 7. Komp. 
Gefallen am 20. Mai 1915 im Kampfe geaen 
Rußland bei Kopki-Sibigi in Galizien durch 
einen Kopfschuß im 29. Lebensjahre.
	        
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