3 Das Kreuz von Liski.
(Nachdruck verboten.)
Kreuz von Liski! einsam raatest
Du in stiller Majestät
Auf dem fernen Keldengrabe.
Von des Waldes Dust umweht!
Ringsum lohten Flammengluten,
Die des Krieges Wut entfacht,
Doch kein Brand naht sich dem Küget,
Den der Kreuzesstamm bewacht!
Donnernd dröhnen die Geschütze,
Tönet wilder Kampf und Streit,
Aber Ruh' umgibt die Ställe,
Die der Keiland selbst geweiht!
Tage gingen, Monden schwanden
Ln des ew'gen Kreislaufs Bahn —
Ruhig schläft der müde Kämpfer,
Denn fein Kreuz ragt himmelan!
Sieh', yon Engelshand geleitet,
Naht auf dem oerschneiten Pfad
Zu dem heil'gen Grabeshügel
Sich sein treuester Soldat!
Kolet aus der dunklen Erde
Seines Kauptmanns toten Leib,
Bringt ihn in die ferne Keimat
Seinen Kindern, feinem Weib!
Kreuz oon Liski! auch Du kämest
Mit zu uns ins Keimattand,
Schmückst nun hier den Grabeshügel
Wo mein Seid die Ruhe fand!
Betend fink' ich oor Dir nieder,
Dankend Dir, in fel'gem Schmerz.
Gabst mir ja den Liebsten wieder
Und den Frieden in mein fierz!
Kreuz von Liski! schirm’ die beiden,
Die ich Deinem Schutze weih',
Die ein Beispiel uns gegeben
heiligster Soldatentreu!
Linz, 1916. M. v. W.
Wehrschikd der Gemeinde Andorf
welcher am Sonnlag den 9. Jänner 1916 in Alois
liäl Peterhofers Gasthaus vom Lokalhilfskomitee enthüll!
und von zahlreichen Anwesenden benagelt wurde.
bisher nur ein kleiner Kreis von geographischen For¬
schungsreisen sich mit der Erkundung der Unterwelt
v - ra!.e^ beschäftigt, so gewann die genauere Kenntnis
Ier ®e|etmnisfe im gegenwärtigen Kriege auch militär-
^e.. ®ebeutung- Die bekanntesten der öfter«
retchischen Höhlenforscher wurden daher von der Heeres¬
verwaltung als fachmännische Berater und Leiter der
erforderlichen Arbeiten herangezogen. Unter anderen
wurde auch unser oberösterreichischer Höhlenforscher, der
^aj*j:fkcchureoii)ent Georg Lahner, samt dem tüchtigen
Dachsteinhöhlenführer Engelbert Aigner znr Durch¬
führung eines vorn Erstgenannten vorgelegten Projektes
berufen. Einige beigegebene Bilder zeigen die beiden bei
ihrer Tätigkeit in den Karsthöhlen.
Fig. 1. Der Ban einer Brücke mittelst Zemeut-
■Pietlern über einen Höhlenfluß (M. C. Brücke). Ver¬
engungen im unterirdischen Flußbette bewirken hier
manchmal ein Steigen des Wassers um vier Meter
binnen drei Tagen. Auffallend ist das wabenartige Aus¬
sehen des Felsens, das von der Ausfressung (Korrosion)
des Wassers herrührt. Proben hievon hat Lahner für
das Höhlenkunde-Museum mitgebracht.
Fig. 2. Bootsexpedition auf
Einern unterirdischen Flusse mit-
tetst eines kleinen Holzbootes.
S* d I Der obere Rand des geschwärz-
1 keu Gesteins deutet die Hoch-
wassermarke an.
Fig. 3. Jmposaute Tropf¬
steinsäulen „Drei Brüder" in
einem großen Höhlendom.
Fig. 4. Ein stygischer See, der
durch einen Höhlenfluß gebildet
' jfjüJr wird, befahren mit einem zer-
■ legbaren Leinwandboote, vorne
•'v V - ein schwimmender Balken. Da
y . 4L der Abfluß des Wassers vom
Grunde des Sees aus erfolgt,
bildet dieser ein unüberwind¬
liches Hindernis für das wei¬
tere Vordringen.
Kriegg=Rumor.
Kriegszeit. „Warum zahlst
du denn das Schnitzl schon. Du hast
es^ja noch nicht bekommen?" —
n da/ wer weiß, ob es nachher nicht
wieder teurer geworden ist."
Stammtisch-Feld Herren.
.„Woaßt, mir machen f nix weis;
vom Hindenburg hört ma deswegen
so wenig, weil der jetzt alleweil unter
dem Namen „Mackensen" siegt!"
, ^ Eierteuerung. Gast: „Ich
möchte etwas essen, wo feine Eier
d'rin sind." - Wirt: „Hm, dann
essen & Eierkuchen!"
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