hineinfuhr, sah ich noch
unser Großflugzeug zu
meiner Rechten drehen
und vor mir kreuzen.
Plötzlich sehe ich vor mir
eine Maschine, genau wie
die mein ige, aus der
Wolke in etwa 15 Meter
Entfernung gerade auf
mich zufliegen. Instinktiv
drücke ich mein Flugzeug
vorn hinunter, aber der
andere Apparat tut das-
selbe! Ich denke, der an-
dere schießt in mich hin-
ein. Ich war in dem
Moment über und über
in kalten Schweiß ge-
badet. Ich wußte, jetzt
kommt er, jetzt gilts, —
wenn ich stürze, stürzt er
mit. So gehts vorwärts.
Wir kommen näher und
näher und nun — puff —
meine Maschine und ihr
Spiegelbild trafen sich in
der Wolke! Als ich end-
lich aus den Wolken
herauskam, hatte ich nicht
die leiseste Ahnung, wo
ich war, aber in etwa
15 Sekunden erinnerte
mich der Feind fc\:ratt,
daß ich ein wenig zu tief
über seinen Linien war."
Beide Meldungen
stimmen in den wesent-
lichen Teilen völlig über-
ein. Eine Erklärung
dieser Erscheinung ist
bereits versucht worden.
Es wird angenommen,
daß eine senkrechte Luft-
strömung das Wunder
hervorbringt. Der Flieger
sieht sich in dieser Luft
wie in einer großen
Schaufensterscheibe und
der seltsame Schlag beim
Zusammenstoßen von
Flugzeugen und Spiegel-
bild beruht darauf, daß
das Flugzeug beim Auf-
treffen auf die Luft-
strömung einen böenarti-
gen Stoß erhält.
Auch sonst wissen die
Kriegsflieger von aller-
lei merkwürdigen Luft-
abenteuern zu berichten.
Ein englischer Flieger
fand eines Abends einen
großen goldenen Fleck in
den Wolken unter sich
und flog auf ihn zu.
Er nahm zuerst an, daß
ein beleuchtetes Luftschiff
unter den Wolken stände.
Endlich entdeckte er, daß
ihn ein von der Abend-
sonne bestrahltes Korn-
feld genarrt hatte.—
Vize-Feldwebel
Festner, der den be-
rühmten englischen Flie-
ger Robinson im Luft-
kämpf zuni Niedergehen
hinter unserer Linie
zwang.
Lt. Wolff,
der bisher sechsund-
zwanzig feindliche Flug,
zeuge abschoß.
Lt. Schäfer (auf der Leiter) im Gespräch mit Lt. Frhr. v. Richthofen (im Apparat.)