MutterztüeK im Tierreich.
Ueber Mutterliebe im Tierreich ist viel
Unrichtiges und Irrtümliches verbreitet. Die alte
Fabel vom Pelikan, der sich selbst opfert, um
seine Jungen zu ernähren, ist stets als jeder tat-
sächlichen Unterlage entbehrend erkannt worden,
Chinefisches Maskenschwein mit zahlreicher
Kinderfchar.
Junge Giraffe mit der Mama.
Eine Rehgeis mit Jungen.
wobei die Mutter
ihr Leben willig
in die Schanze
schlägt, um ihr
Kleines zu retten,
Selbst die im
Wasser lebenden
Säugetiere, die
Walfischmütter,
weichen nicht von
der Seite ihrer
Jungen, wenn ihre
„Kleinen" auch 7
bis 8 Meter schon
messen. Denn ohne
diese Fürsorge
könnten sich die
Jungen nicht er-
nähren. Auch im
Reptilienreiche ist
mütterliche Sorg¬
lichkeit häusig an¬
zutreffen. Die selt-
samsten Beispiele
freilich bieten die
Warmblüter, und
es gewährt einen
eigenartigen An-
blick. Katzenmütter
zu sehen, die junge
Hunde und sogar
Ratten ausziehen,
oder Vögel, die
eine rührende Für-
sorge für „Adoptiv-
kinder" zeigen.
und als Beispiel
vollständig man-
gelnder Mutter-
instinkte kann mit
Recht auf den
Kuckuck hingewiesen
werden. Anderer»
seits ist nicht zu
leugnen, daß die
Mutterliebe in der
Tierwelt einen her-
vorstechenden Zug
bildet. Es sei nur
an die Henne er-
innert, von der es
jeder wohl schon
erlebt hat, mit
welcher Todesver¬
achtung sie ihre
Kleinen gegen
Menschen und Tiere
zu schützen versucht.
Die menschenähn-
lichen Affen tragen
ihre Kleinen in den
Armen und über-
springen mit. ihnen
manchmal weitent-
sernte Aeste, um sie
aus dem Gefahr-
bereiche zu bringen.
Erbitterte Kämpfe
zwischen Orang-
Utang-Müttern
und Panthern sind
beobachtet worden,
Elefantenweibchen mit schlafenden Kleinen.
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Panzerechse mit Nachwuchs,