Volltext: Kriegsbilder Nr. 11 1915 (Nr. 11 1915)

Oesterreichischer Soldat teilt seine ^ ^ Deutsche Soldaten verteilen an die 
Mittagsration mit einem armen Die Gutmütigkeit unserer Soldaten. hungrige Bevölkerung eines polnischen 
Jungen in einem Karpathendorf. ' Dorfes Essen aus der Feldküche. 
menten osszyehest. Die ander daz man den Pfyle mit gewalt 
durchschlag / also daz er off der andern syte heruss gang . . . 
And aus einem andern Werk des 15. Jahrhunderts erfahren wir, 
daß frische Wunden nicht direkt, sondern meist durch Eiterung ge- 
heilt wurden, indem man zunächst in diese Terpentinöl und aus 
Leinöl und Rosenblättern gekochtes Rosenöl einträufelte. Auch 
lehrt dieses Werk, das „Buch der Wundt-Ertznei", daß man Pfeil¬ 
spitzen ebenfalls nickt sofort aus der frischen Wunde entfernte, 
sondern damit wartete, bis Eiterung eingetreten war. Daß man 
in jener Zeit, wo die Chirurgie als unehrliches Gewerbe meist 
Schmieden, Badern, Äenkern überlassen blieb, bei der Wundbehandlung 
nicht mit Sammethandschuhen angefaßt wurde, geht schon aus den 
Bezeichnungen: Bruch- und Steinschneider, Zahnbrecher, Schneid- 
ärzte hervor. 
Auch mitderReinlichkeit,diesergewichtigstenSeuchenbezwingerin, 
war es bei den Seerhausen früherer Jahrhunderte sehr schlecht bestellt, 
hatten doch selbst fürstliche Personen hierüber recht weitherzige An¬ 
sichten. Man denke nur an jene spanische Prinzessin Isabella, die 
Tochter Philipps II. Diese Dame, die Statthatten» der Nieder¬ 
lande war, hatte gelobt, sie wolle ihr Äemd nicht eher wechseln, 
als bis ihr Gemahl, der Erzherzog Albrecht von Oesterreich, die 
Stadt Ostende erobert habe, deren Belagerung er eben begonnen 
hatte. Man weiß, daß diese Belagerung drei Jahre währte und 
es ist nicht verwunderlich, daß die dekannte bräunlich-weißgelbe 
Farbe die Bezeichnung Zsabellenfarbe erhalten hat. 
Bei den Landsknechtheeren wie auch schon beim ersten Kreuz¬ 
zug bedeutete der übergroße Weibertroß, der die Kämpfer begleitete, 
eine hohe Gefahr in gesundheitlicher Beziehung. Die Zahl der 
Beisetzung eines in Nordfrankreich gefallenen Pionierofsiziers. (Phot. w. Brämer.)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.