Volltext: Nr. 65 (65. 1920)

Jüdische Nachrichten 
Nr ÖS 
Mitteilungen 
des Jüdischen Nationalfonds. 
Erez Israel 5. 
(Bericht des J. N.-F. zur Jahreskonferenz.) 
Es ist das Heft 5 erschienen. Extraausgabe von „Erez 
Israel", Mitteilungen des Hauptbüros des Jüdischen Na- 
tionalfonds im Haag. 
Das Heft enthält den Bericht des J. N.-F. für die 
ganze Zeit seiner Tätigkeit seit dem Wiener Kongreß 
bis im die jüngste Zeit, der für die in London ami 4. Juli 
zusammentretende Jahreskonferenz bestimmt ist. 
Der Bericht umfaßt sowohl die Sammeltätigkeit des 
J. N.-F. als auch seine Kolonisationsarbeit in Palästina. 
In Anbetracht der völlig neuen Verhältnisse, unter denen 
der J. N.-F. in der Zukunft zu arbeiten haben wird, wie 
auch angesichts der großen Aufgabe, die er bei der Durch¬ 
führung einer großzügigen Kolonisation Palästinas zu 
erfüllen berufen ist, beschränkt sich der Bericht nicht nur 
auf eine Wiedergabe des Geleisteten, sondern unterzieht 
auch die Methoden der bisherigen Arbeit einer Kritik 
und stellt Thesen für die in der Zukunft einzuschlagenden 
Wege auf. 
Besondere Aufmerksamkeit verdient die vom Bericht 
des J. N.-F. vorgeschlagene Bodenpolitik in Palästina, 
deren Ziel sein soll die Unterbindung jeder Bodenspeku¬ 
lation in Stadt jind Land, wie auch die Bereitstellung von 
genügendem Boden für die Ansiedlung breiter unvermö¬ 
gender Massen, sowohl auf dem Land als auch in der 
Stadt. Dies sind die Konsequenzen der Grundidee des 
J. N.-F., „der Bodien Palästinas soll sich im Eigentum des 
jüdischen Volkes befinden". In Bezug auf die innere Or¬ 
ganisation des J. N.-F. werden Vorschläge gemacht, um 
den breiten Schichten der J. N.-F.-Vertrauensleute eine 
weitgehende Einflußnahme auf die gesamte N.-F.-Arbeit 
zu ermöglichen. 
Durch all dies erhebt sich der Bericht über das 
übliche Niveau einer gewöhnlichen Berichterstattung und 
gewinnt die Bedeutung einer programmatischen Leistung, 
welche, die reichen praktischen Erfahrungen des J. N.-F. 
verwertend, neue Wege zeigt, welche den J. N.-F. zu 
dem machen können, was er nach dem ursprünglichen 
Gedanken «einer Schöpfer sein muß, nämlich die Insti¬ 
tution der jüdischnationalen Bodenpolitik in Palästina. 
Die Ginnahmen des Jüdischen Nationalfonds 
im ersten Halbjahr 1920. 
Das Resultat der ersten sechs Monate des laufenden 
Jahres ist durchaus unbefriedigend. Die Gesamteinnah¬ 
men des J. N.-F. für diese Zeit, belaufen sich auf: engl. 
L. 48.681.16.10. Die Nationalfondsverwaltung hatte das 
Erfordernis für 1920 auf 500.000 engl. L. veranschlagt, 
während das Aktionskomitee in der Annahme, daß in 
diesem Jahre bereits an einem großzügigen Bodenkauf 
herangetreten werden muß, die doppelte Summe, nämlich 
eine Million engl. L., als erforderlich erklärt wurde. 
Dieses ungünstige Ergebnis von kaum ein Zehntel 
der veranschlagten Summe ist darauf zurückzuführen 
daß die anderen Fonds, wie Geulah-Fonds, Restoration - 
Fonds, in den Vordergrund der Agitation getreten sind 
Dadurch konnten auch die organisatorischen Maßnahmen 
des Jüdischen Nationalfonds noch nicht zur Durchfüh 
rung gelangen. 
Es seien nachstehende Ergebnisse der Länder wieder 
gegeben: Polen p. Mk. 1,137.911.60; Deutschland Mark 
604.034.09; Palästina engl. L. 1317.081; Tschechoslowa 
kei tsch. K 328.999.02 und poln. Mk. 746.05; Österreich 
K 662.066.98; Ostgalizien K 520.251.42; Westgalizien 
431.314.64; Südslawische Länder K 369.678.64; Schwei? 
Frks. 11.903.04 und K 40.— und 2. Hfl.; Frankreich 
Frks. 17.255.20 und engl. L, 2.—; Weißrußland poln. Mk; 
149.265.60; Ungarn K 181.448.37; Bukowina K 110.000; 
Australien engl. L. 208.13.7; Litauen (besetztes Gehiet) 
Mk. 32.730.— ; Italien Lire 3118.86. 
Lau| einem aus Newyork eingegangenen Kabel haben 
die in den letzten Tagen des Monajtes Juni in allen gro¬ 
ßen Städten Nordamerikas stattgefundenen Blumentage 
ein Ergebnis von zirka 50.000 Dollar gebracht. 
Wegen Platzmangel entfällt diesmal der 
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