Volltext: Nr. 20 (20. 1919)

Nr. 20 
Jüdische Nachrichten 
Zeitschriftenrundschau. 
Mitteilungen 
des Jüdischen Nationalfonds 
Jung-Juda, Zeitschrift für unsere Jugend, 20. Jahrg., 
Nr. 11.: 
Dr. Franz Oppenheimer: Galiläa. — Karl Glaser, 
Joab, Karl Löwy: Vom jüdischen Schrifttum. —- F.: Das 
Buch Ruth. — Grete Obernic: Mojsche. — W.: Der 
Gesundbrunnen. — E.: Die Schrift des Kobodaisehi. — 
Preisausschreiben, Hebräische Ecke, Rätsel. 
Das Jüd. Echo, Bayerische Blätter für die jüdischen 
\ngelegenheiten, 6. Jahrgang, Nr. 28: 
Der Palästina-Delegiertentag der deutschen Zio¬ 
nisten. — Arbeitsplan des Palästina-Amtes. — Die 
jüdische Legion. — Jüdische Kulturarbeit in Palästina. 
— Die Wünsche der Rabbiner. — Nathan Chaukin: Die 
Volksnah rung de^ biblischen Judentums. — Aus der 
jüdischen Welt. —\ Literarisches Echo. — Gemeinden¬ 
tlud Vereinsnachrichten. — Verschiedenes. 
Jüdische Rundschau, 24. Jahrgang, Nr. 40. 
F. L.: Die Palästinatagung. -— Fortschritte der all- 
jiidischen Frage auf der Friedenskonferenz. — Die Po¬ 
grome. — Weizmann: Zur politischen Lage. — Die 
Hauptversammlung des Zentral vereine* deutscher Staats¬ 
bürger jüdischen Glaubens vom 29. Mai 1919. *— Rund¬ 
chan. — Vereinsberichte. 
Preisausschreiben. 
In Nr. 11 der Zeitschrift „Jung-Juda" wird ein Preis¬ 
ausschreiben veröffentlicht, welches folgende Stoffe be¬ 
handeln soll: eine jüdische Geschichte, ein Thema aus 
der Natur, eine Tiergeschichte. 
Die preisgekrönten Erzählungen werden in „Jung- 
Juda" bei Veröffentlichung der Autoren abgedruckt 
werden. 
Als Preise sind drei wertvolle jüdische Bücher aus¬ 
gesetzt. 
Abonnement-Erneuerung! 
Mit der nächsten Nummer schließt das Monatsabon- 
nenrent Juni der „Jüdischen Nachrichten" ab. Es werden 
allen jenen Lesern, deren Abonnementsbetrag mit dieser 
Nummer abläuft, neuerlich Erlagscheine beigelegt und 
'.'leichzeitig auf der Adreßschleife die Vcrffcerkung ange¬ 
bracht, bis zu welchem Termin der Abonnementsbetrag 
« ingezahlt wurde. Wir bitten unsere Leser eindringlichst, 
diesen Vermerk sorgfältig beachten zu wollen, und diesem 
entsprechend die Erneuerung des Abonnements umge¬ 
hend vornehmen zu wollen, um alle weiteren Kosten und 
Arbeiten für Mahnungen ersparen zu wollen. 
Gleichzeitig ergeht neuerdings an alle Leser und 
l'reunde des Blattes die Aufforderung zur 
regsten Mitarbeit 
sowie zur Anwerbung von neuen Abonnenten. 
Wir bitten auch, dem Inseratenteile entsprechende 
^'ifinerksamkeit schenken zu wollen, und bei Inanspruch¬ 
nahme der Anzeigen sich gefl. auf die „Jüdischen Nach- 
1'eilten" beziehen zu wollen. 
Administration der ,, Jüdischen Nachrichten", 
Die zionistische Weitorganisation. 
Während der Weltkrieg fast alle großen internatio¬ 
nalen Verbände zerriß, so daß sie erst jetzt wieder müh¬ 
sam die alten Fäden zusamlmenknüpfen, ist es der großen 
zionistischen Weltorganisation gelungen, den Zusammen¬ 
hang aller ihrer Teile über die Grenzen der feindlichen 
Staaten hinweg stets aufrecht zu erhalten. Sie hat so 
während des Krieges die Einheit des jüdischen Volkes 
repräsentiert und kann heute, indem sie als Vertreterin 
des größten Teiles desselben auftritt, die jüdische For¬ 
derung nach einer nationalen Heimstätte mit Erfolg er¬ 
heben. Keine jüdische Organisation kann auf eine nur 
annähernd gleich große Anhängerzahl hinweisen und das 
Ziel, das der I. Zionisten-Kongreß in Basel im Jahre 
1897 der Bewegung gesteckt hat, ist jetzt, nachdem es 
durch die inzwischen verstrichenen zwei Jahrzehnte als 
utopisch überflüssig, gefährlich usw. bekämpft wurde, 
allen erstrebenswert geworden. Es gibt heute keinen 
Juden, der nicht mit der Schaffung einer öffentlich-recht¬ 
lich gesicherten Heimstätte für das jüdische Volk in 
Palästina einverstanden wäre. 
Daß die zionistische Organisation so zur Mandatarin 
des Judentums geworden ist, liegt darin begründet, daß 
sie wie kein anderer großer Verband, der dessen Zusam¬ 
menfassung sich zum Zweck gesetzt hatte, sich an alle 
Schichten und Kreise des Volkes gewendet hat. Die 
Alliance israelite, zum Vergleich herangezogen, zeigt 
uns das typische Bild jener Vereinigung von Wortfüh¬ 
rern unserer Sache, <1 ie auf ihre Beziehungen gestützt 
und an ihre Geldsäcke gelehnt ohne Kenntnis der 
Wünsche der Massen, aus sozialem Rachmones und 
antijüdischem Chauvinismus in unserem Namen zeit¬ 
weilig intervenierten. Bekannt ist, daß z. P>. gerade diese 
Alliance israelite gegen den Willen ihrer deutschen Mit¬ 
glieder es sich erlauben konnte, an der pacifique pene¬ 
tration des Orients durch das Franzosentum mitzu¬ 
arbeiten. 
Ganz anders die zionistische Organisation. Darin be¬ 
stand eben die Tat Theodor Herzls. Im Kongreß hat er 
die Tribüne des jüdischen Volkes geschaffen. Jeder Jude, 
sofern er nur durch Zahlung des Schekels seine Zuge¬ 
hörigkeit zur zionistischen Bewegung bekundet, hat das 
Wahlrecht. Seit 1897 trat, zuerst alljährlich, später dann 
jedes zweite Jahr, diese Versammlung von Delegierten 
aus aller Herren Länder zusammen und ihre Enunzia- 
tionen erregten überall Aufmerksamkeit. Der letzte 
XI. Kongreß in Wien im Jahre 1913 bedeutete im Ver¬ 
ein mit den hervorragenden anderen Veranstaltungen ein 
Ereignis, das weiten Kreisen in Österreich Kunde gab 
von dem Wiedererwachen jüdischer Aktivität. Der 
Kongreß wählt als seine Exekutivorgane das 25gliedrige 
Aktionskomitee und das 5gliedrige Engere Aktionskomi¬ 
tee (EAC), die beide in den letzten Jahren, die durch die 
Kriegsverhältnisse eine Einberufung der großen zionisti¬ 
schen Vertreterversämmlung unmöglich machten, ihre
	        
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