Volltext: Innviertler Kalender 1941 (1941)

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„Ja eben," nimmt Martin endlich seinen ganzen diploma¬ 
tischen Scharfsinn zusammen, „mit der Leich' da hat es ja eigent¬ 
lich die Hauptschwierigkeiten...! Denn wissen Sie, Herr Richard, 
die Leich' ist ja noch gar nicht gestorben..." 
Krach in der Kartenstelle 
»---ja gewiß, auf Bezugschein Id erhalten Sie leichte Som¬ 
merschuhe! ... Natürlich: auch Sandalm, Riemenschuhe und ähn¬ 
liches.... Zuschicken den Bezugschein? Nein, das geht leider 
nicht! Da müssen Sie sich schon selber herbemühen!" Ein bißchen un¬ 
geduldig legt der Herr, der diese Auskunft geben mutzte, den Hörer 
aus, er ist im Hauptberuf Lehrer einer höheren Knabenklasse; 'bann 
schreibt er den Bezugschein Nr. 064.537 fertig. 
«Der nächste, bitte!" Dieser reicht wortlos den Antrag hin. 
Wunsch: Ein Paar Schuhe. Begründung: Besitze keine Schuhe, nur 
kranke Nierensteine. — „Den Meldezettel, bitte?" — „©engan Q) 
Herr Oberlehrer, den hat ja die Hausmasterin!" — „Bedaure, 
ohne Meldezettel..." — „Aber Herr DireTta (die Beförderung er¬ 
folgt völlig taxfrei!), Sie kenn an mi do eh! Der klane, blonde Bua, 
der Lauser, wissen S', der was vurigs Jahr zu Jhna in die Schul 
gaNga is, der war do der Bua von meiner Schwester ihr'n Mann 
sein Schwagern— Erinnern S' Jhna net?" 
„Alsdann gemma, gemma, machen S' da keine FamüKenge- 
schichte net “ Die Stimme läßt nach Tonfall und Energie auf, 
Protektorat schließen. „Geben S' mir lieber Stoff auf Schirzn, 
Herr Lehrer, hab' ichs eilig!" — „Höchstens auf eine Schürze, 
liebe Frau!" — „Na, sag ich doch eh, auf Schirzn!" Belehrungen 
über Ein- und Mehrzahlbilbung der deutschen Sprache wären hier 
Pedantisch und zwecklos. 
Nach einer Weile geht die Tür auf und eine Gestalt rauscht 
herein, in r ote Seide gehüllt, einen überlebensgroßen Hut auf bem 
„geschneckerlten" Haupt, mit ihr erscheint ein energiegeladener, kräf- 
Ile Weit IM 
durch eine 80 hvM man unheilbar 
Jldieincnfle Kraudhetteu 
von Maria Schien;. 
4, 240 Seiten, viele Bilder. 
W )n Halbleinen NM. 3.40. 
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