Volltext: Innviertler Kalender 1938 (1938)

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stehen 14 Betten in Rech wtb Glieb, fein KutzeMch mit den 
Kästchen und Sesseln aufgestellt. Der Fußboden ist gestrichen, 
die breiten Gänge mit Sihtateum belegt. Das S-chlafzrmmer macht 
einiert sehr hübschen Eindruck. Vier große Fenster, nach Süden 
geZegen, sorgen für Licht und Luft. Im Winter wird auch ein 
DaueAbrandofen hineingesteUt, durch welchen der Schlafsaal be¬ 
haglich erwärmt wird. 
Ml Blick auf die Armbanduhr überzeugt mW daß ich 
Mb auMrechien muH, Um den Zug zur Heim'i'aW zu erreichen. 
Wir 'gehen ttochi durch das> Zimimer, in dem im Heirvst und Winter 
die Zbgliinge des Meiereiknrses nntertzebracht stob. Diese Kurse 
schulen die bildungsbeslissene weibliche Jugtzno aus den bäuer¬ 
lichen Betrieben, Wfiche einmal als Pioniere der Landwirtschaft 
MchWes leisten können. Diese Kurse sind daher ein wahrer 
Segen für unsere Landwirtschaft 
In aller Eile besuchen wir noch die nahen Wirts chafts- 
0»Siäatbe. Im WchiestiaÄ stehen 9 Pferde, davrmter eine 
Mütterstute mit ihrem Fohlen. Der Rtoderstall ist, den heutigen 
Echorlderjnissen entspröckMid, mit niederen Barren und Fre߬ 
gitter verschön. Wir sehen einen ganz modernen und- bequemten 
umgebauten Schweinestall und einen Hühnerstall, welche beide 
der praktischen Uebung bes Meiereikurses zu Gebote stehen. Auf 
Gut Mistelbach wird das Montasoner-Rind gehalten. Im 
Schweinestall gibt'eH das reinrassige deutsche Edelschwein. Der 
Nachwuchs im HWn'erstaÄ (Leghorn) wird durch einen Rollei- 
Appavat besorgt. Die Wirtschaftsführung nnteruinünt alles, 
um das Gut dein Ideal einer Musierwirtschast immer mehr ent- 
fpvsLend auszugestalten. 
Beim Abschied muß ich der Schwener Oberin gestehen, daß 
mir Herzlich leid ist, daß ich als junges Mädel nicht auch Gelegen-- 
H2tt haltte, mlemet Ausbildung hier zu empfMgen. Schnell füllte ich 
itioch den Fragebogen aud. Im Septqmber gibts dann einWieder- 
stzlhen, weil ich meine Dochter selbst nach Mistelbach bringe. Den 
anderen Standesgenoisinnen aber, die vielleicht nicht Gelegen¬ 
heit haben- pers!önKch> nach MistelbÄch zu kommen, möchte ich 
den dringendsten Rat geben- sich an die HaushaltungAschule Mi» 
stelbach bei Wels1 zu wenden und um einen Prospekt zu ersuchen. 
Ich! habe nur den etittm Wunsch, daß recht viele Bürger- und 
Bauerntöchter in diesen gut geleiteten Schule ihre ^ Ausbildung 
für den kommenden Beruf einer Haüsfran finden möchten. 
A. M. F., Bäurin aus dem Wattigtal.
	        
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