Volltext: Innviertler Kalender 1937 (1937)

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im fein von den Franzvsen seit 1806 besetzt und dem neuen KMtjgs- 
vSich Westfalen einverleibt KAveseneS Land, dann Endiei 1813 
sofort 6ie;i seinen Truppen den Zopf — wieder einführte! 
Much tot - Oesterreich führte der militärische Zopf noch durch 
längere Zeit ein höfisches Dasein. Denn im Juli 1808 wurde vev- 
orEmet, d>aß sämtliche Garden die Haarzöpfe beibehalten und in 
der tzosdiensttiniform fteO mit WmÄertM Haare zu erscheinen 
haitiein. Die neueiutMeuIden Garben, die aber beit der Trnppe 
fchiott kmtzie Haare zu hvMMl hatten und auch trugen, halten. sich 
bis zum Nachwachsen derselben laut Booschvist falscher Haarzopfe 
zu bedienen. M> muß bei dieser Vorschrift wochik zu einigen petn- 
fichett Zwischenfällen geklommen fern tot der Form, daß, der Zopf 
deA Gardisten sich von seinem Träger löste und aus dem Hof« 
Parkettboden ein selbständiges Dasein führte! Denn es wurde auch 
angeordnet, daß der militärische Gruß nicht mehr duvchi Ab« 
niehitniein des HuW zu leisten sei, sondern die Salutierung fowilei 
sie noch, 'heute tot der Armee besteht, auch bei der Gavdiei rni^ 
führt. Erst im Oktober 1814 wurde die Haar- und Barttracht der 
Armee angenommen, Haarzopf und Frisuren -abgelegt, während 
das'Pudern des Haares noch längere Zeit aufrechtblieb. 
Für die Barte schlug! die Schickfalsstunde erst viel später. 
Forderte man zum Beispiel 1709, daß die Grenadiere, diese 
Elitetruppe mit den Bärenmützen, ein martialisches Aussehen 
haben sollten — „sie müssen nicht" weibisch aussehen, sondern 
furchtbar, von schwarzbraunem Angesicht, schwarzen 'Haaren, mit 
einem ijWfe Knebel-(Schnurr>°)bart, nicht leicht lachen oder 
freundlich thun" — foi bestand- bis zum 5. April 1848 bei Sta!bls>- 
Mlk» OberofMeiren das Verbot für SchnurrWrte. Im Öltob er 
1869 kam dann die Bartsreiheit, welcher auch jms historische 
Privileg! des Dragonerregimentes Nr, 14, an die Schlacht von 
Kollin (vom Obersten angefangen bis zum Gemeinen lernest 
Schnurrbart zu tragen, als Erinnerung an die junge Mann¬ 
schaft der- von Feldmarfchall Graf Daun als! „Gelbschnäbel" bv- 
tzeichueten damaligen „D«-L!tgne"-Reiter) zum Opfer fiel; Kaiser 
Franz Josdf stellte aber ifm August 1875 dieses! Privileg der Wtot» 
dischgrätz-Dlragoner wieder her. 
Befreit von dem Haarzopf zog Oesterreichs Heer ton! Herbst 
1805 nach Deutschland gegen die Franzosen; es kämpfte gegen 
Napoleon unglückliche denn bezüglich! der Verpflegung und 
Ausrüstung '(Bieschuhungl) herrschte eben immer noch der 
— „alte Zopf".
	        
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