Volltext: Innviertler Kalender 1936 (1936)

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/,Ra, heut hast wieder antot oan sitzen", entaeanete die Alte 
e>te meinte einen Spitz. y B uie mu- 
rpMc Pei^erI' beteuerte der Maurer und er hob beschwö- 
. alle zehrt Finger in die Höhe, „ich! bin nüchtern raictotertn 
wie ein Brunnenschwengel. Paß auf, ich werd Dir's 'erklären " 
und er erklärte chr die Erfindung. 
Da fuhr ihm sein Weib zornig in die Rede: „Ich rettn dir 
noch auf und davon. Mit der Zeit wirst nu a aaSLr iLri 
g-Ctegen! stiegen! Ja natürli, moaust, das gcht so leicht?" 
„Alte, schwelg, was verstehst du von Techuisk" 
— I, i hilf dir schon, du, du alter — — i" 
^f^Mtr^U?eL?r,üm,e letzt der Wicht. G'flog'n wird und damit 
basta! Und hratzt, guate Nacht!" 
Zornig ging der Michl in die Schlafkammer und bald Mn 
energrche Schnarchtöne an, daß der Michl bereits im 
Reich der Träume weile. 1 
Draußen aber brummte die Michliu noch wie eine Hummel 
herum, warf bald dieses und bald jenes Trumm ins Eck und 
ir* ^lt: ' ' Hallodri, du narrischer, i werd? dir 
das Fliegen schon austreibeu. Und wenn's d' mir wieder ein» 
Ssttnfloig^!" '^aU§ '°ian® ^'ckst, dann laß i bi mit'n Besen 
Mit diesem löblichen Vorsatz ging auch die Michliu schlafen. 
Kirta is> n' ^llt/ tschindadarata, bumbumbum. — Jnhu! 
Dujch Aie Dorfgasse marschierte die flotte MusMavelle 
^te Kuppe schon ein bißchen schief am Kopf und die Trompeten 
am Mund, schmetterten die Musikanten die lustigsten Märsche in 
*L ^lerltche Ktrchtagssttmmung. Die Instrumente glitzerten 
" , funkelten tn der Bormittagssonne, als wären sie eitel Gold 
Fahnen waren bei den Dachluken herausgesteckt und 
blahtett stchi bauchig in der klaren Luft. Der Himmel so blau, 
das reinste Katserwetter. Die Wirtshäuser lagen in einer Wolle 
von Braten- und Schnitzelduft und ab und zu hörte man aus 
ihrem Innern ein geheininis- nud verheißungsvolles Klopfen 
und Pochen, das jeder halbwegs gebildete Kenner sofort als das 
Anschilagen von Bierfasseln deuten mußte. 
- Die sonst um diese Zeit ganz tote Dorfstraße bot heute ein 
m /I dllles war schon auf den Beinen. Kinder 
Burschen und Mädeln, Veteranen und Feuerwehr. 
Lie Kramerbuden, wo man so schöne znckerne Herzerln und Leb- 
^U5,1\|aufen konnte, waren dicht belagert. UeberalT eine fidele 
LuliehsttmNtung! 
, „ £in/r der fidelsten war der Himmelbauern-Michl. Den hät¬ 
ten heute zehn Rosser nicht daheim halten können. 
an Tag mnaß ma si vagnna, Himmi-Schneuz-Patäu- 
;“n • Jap/e sich der Michl dutzendmale vor. „Woaß i das1, ob t 
nu Ie6? Himmi-Schneuz-Patäuliaun, heut 
heut l bst'" brummen die Alte, dös alte Snamhäfen, Michl
	        
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