Volltext: Innviertler Kalender 1934 (1934)

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Höhe von La Plata in einen schweren Drehsturm, nahm aber 
keinen Schaden. 
Mitte Juli traf man ein Kauffahrteischiff, das aus Eu¬ 
ropa kam. Durch dieses erfuhr man, daß der österreichisch-ita 
lienisch^französifichie Konflikt schon vor — zwei Monaten aus¬ 
gebrochen war. 
Ms nach 82 Segeltagen die „Novara" am 27. Juli in 
Gibraltar einlief, war der Friede von Vilhafranca - schon 
abgeschlossen. Hier erfuhr man auch, daß die „Novara" als 
Trägerin wissenschaftlicher Schätze bei Beginn des Krieges als 
neutral erklärt wurtde. 
Einige Tage nach der Ankunft in Gibraltar tras vom 
Marine-Oberkommando die Nachricht ein, die „Novara" solle 
sofort nach Messina in See gehen, wo ein Schleppdamfer war¬ 
ten werde. 
Schon am 18. August erfolgte das Zusammentreffen mit 
dem Dampfer, der die Fregatte in gtoei Tagen nach Gravosa 
schleppte, wo sich Erzherzog Ferdinand Max zur Begrüßung 
einfand. 
Es erfolgte dann die Weiterfährt nach Pola, wo eben¬ 
falls ein festlicher Empfang, stattfand und unter dem Jubel! 
Triests ankerte das wackere Schiff nach! 28monatlicher Ab¬ 
wesenheit den 26. August' im Triester Hafen. 
Die Fregatte „Novara" hatte in 551. Segeltagen 51.686 
Seemeilen (eine Seemeile: 1853 Meter) zurückgelegt und 298 
Tage in Häfen Angebracht. Ihre Reise nnd die wissenschaft¬ 
liche Ausbeute derselben erregte in der ganzen gebildeten 
Welt Aufsehen und hohe Achtung und voll Bewunderung sah 
man auf diese österreichische Leistung. 
Kamps eines österreichischen Schiffes gegen 
Seeräuber. 
Es ist kaum 100 Jahre her, daß es in der südlichen Adria, 
im jonischen, besonders aber im ägäischen Meer noch! regel¬ 
rechte „Seeräuber" gab. 
Das waren freilich nicht mehr die stolzen Bocchesen, nicht 
mehr die berüchtigten Bukaniere und Flibustiere, auch nicht 
die Barbaresken — es war nur der Abschaum der griechischen 
Insel- und Küstenbevölkerung, der jede günstige Gelegenheit 
wahrnahm, um mit stark bemannten, schnellen Barken fremde 
Kauffahrer zu überfallen und auszuplündern. 
Nicht nur, daß diese Seeräuber kein Menschenleben schon¬ 
ten, sie begingen an den Leuten, die ihnen in die Hände fielen, 
die ärgsten Grausamkeiten. Die Gleichgiltigkeit der griechi¬ 
schen und levantinischen Behörden begünstigte dieses räuberi¬ 
sche und blütige Handwerk. Ganz besonders günstig aber war 
den Piraten im ägäischen Meer das dortige Jnselgewirre, das 
sicheren Unterschlupf bot. Dort konnten die Seeräuber auch 
ihre Beute verbergen.
	        
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