Das Heimatmuseum auf clerHerzogs¬
burg zu vurghausen.
Dr. Hnton H s b o e ch.
Mit freudiger Genugtuung begrüßt es jeder Heimatfreund,
daß immer weitere Kreise des deutschen Volkes die Heimat —-
ich; denke hier an keine unnatürlichen Grenzen —. mehr und mehr
schätzen lernen. Mag diese Tatsache ihren Grund zum Teil
in den unglückseligen Zeitverhältnissen haben, es stellt nichts
destoweniger einen hoch zu wertenden Fortschritt dar, daß man
in wachsendem Maße und auch nicht nur gezwungen auf das
Schweifen in weite Fernen verzichtet, um mit Staunen wahr¬
zunehmen, welch köstliche Schätze in den weiten Gauen, die
unser eigenes Volk besiedelt, bisher meist unbekannt und un-
geschätzt vorhanden find. Das geschichtlich, volkskundlich, kunst-
historisch und nicht zuletzt landschaftlich so herzerquickend reiche
Gebiet der Inn- und Salzachstädte enthält gar manchen Platz,
der es mit weltberühmten Orten in welschen Landen aufnehmen
könnte. Wertvolle Arbeit im Sinne der Heimatforschung und
der Erweckung der Heimatliebe ist ja seit Jahren in den meisten
Städten unseres Gebietes durch begeisterte Männer und durch
Vereine geleistet worden. Die Veröffentlichungen der Vereini¬
gung zur Pflege der Braunau er Heimatkunde nehmen hierin
einen Ehrenplatz ein. In ähnlicher Weise bemühte sich; eine
wackere Schar, die sich im städtischen Museums- und Altertums¬
verein Burghausen zu ja nt m enge schlo s s e n hatte, um die Erhaltung
der Bodendenkmäler und um die Erforschung der Heimatge¬
schichte. Um nur den verdienstvollsten Träger dieses Gedankens
hier zu nennen, sei des Schulrates KarlStech>ele gedacht, der
in etwa 30 Jahren in unermüdlicher Schaffenskraft die Kennt¬
nis der Heimat in vielen Schriften förderte und als dauerndes
Denkmal das städtische Museum a-üf der Burg mitbegründete,
das1 er dann in seinem Sinn mustergültig zu einem wirklichen
und wirksamen Tempel der Heimatkünde ausbaute.
Noch im. Laufe des 18. Jahrhunderts waren die präch¬
tigen Bauten des' inneren Schlosses Garnisonszwecken dienst¬
bar gemacht worden. Nun erfolgten viele bauliche Veränderun¬
gen, die der Geschichtsfreund' tief bedauern mag. Und doch dan¬
ken wir dem Militär die in der Hauptsache gute Erhaltung
der Burgbauten, denen es so erspart blieb, Steinbruch und
Ruine zu werden. Im Jahre 1891 zog das Bataillon von