Volltext: Der Inn-Salzachgau 46. Heft 1938 (46. Heft / 1938)

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Luöwig tzeilmaier: Das obere Isental unö üas Kloster Isen im 
ersten christlichen Iahrtausenö. Ein Kulturbild. 1938, Selbstverlag 
(Evenhausen, Post Wasserburg am Inn). RM. 2.—. 
Die anregende Studie geht auf alle Fragen der Besiedelung, 
Christianisierung und des ältesten Klosterwesens im oberen Isental 
ein und bringt Licht in das Dunkel dieser Zeit, wenn auch bei dem 
Mangel an Quellen eine vollständige Klärung nicht möglich ist. Der 
Verfasser, dem schon manche wertvolle Arbeit über Isen und Burg 
rain und eine vorbildliche Familiengeschichte der Heilmaier zu ver 
danken sind, beherrscht das einschlägige Quellenmaterial und Schrift 
tum gut und trägt neue Gedanken und Vermutungen vor, die 
durchaus beachtenswert sind. Mit Recht wird u. a. auch auf die 
Bedeutung des iroschottischen Mönchtums hingewiesen, dessen Spuren 
übrigens im unteren Isengau in der Gegend zwischen Buchbach- 
Taufkirchen a. d. Vils und Velden noch deutlicher erkennbar sind. 
Auch zur Eigenkirchen- und Reichskirchenfrage wird Stellung ge 
nommen. — Wenn der Verfasser in Anlehnung an Fastlinger be 
hauptet, daß der Isengau als Hauptgau faganischer Besitzungen an 
zusprechen ist, so muß dazu bemerkt werden: Die Fagana waren 
zwar im oberen Isental, das teilweise zum Westergau gehörte, 
begütert. Im Gebiet der mittleren und unteren Isen finden wir 
dagegen schon früh ausgedehnten, geschlossenen Besitz der Agilol- 
finger. Die bedeutende' Grundherrschaft des Erzstiftes Salzburg im 
Isengau, der sicher zu den alten politischen Gauen zu zählen ist, 
geht in der Hauptsache auf agilolfingische Schenkungen zurück. 
I. Weber. 
Josef Mittermair: Grünthal unö seine Priester. Im Selbstverlag des 
Verfassers (Obertauskirchen, Post Schwindegg). 56 S. 
Pfarrer Mittermair, selbst ein geborener Grünthaler, schildert 
lebendig und anekdotenreich die Pfarrer der Pfarrei, zurückgehend 
bis ins 12. Jahrh., die Benefiziaten von Iettenbach und die aus 
seiner Heimatpfarrei hervorgegangenen Priester und verbindet da 
mit auch manche wichtige orts- und psarr geschichtliche Ausfüh 
rungen. Dem bereits von anderer Seite geäußerten Wunsche, der 
Verfasser möchte sich an größere Aufgaben wagen und die Pfarr- 
geschichte schreiben, schließe ich mich voll und ganz! an. Die vor 
liegende Schrift wurde mit Recht „ein Spiegelbild der lebhaften 
Verbundenheit zwischen kath. Klerus und kernhaftem oberbayeri 
schen Landvolk, ein Beitrag zur Soziologie des Bauernpfarrers" 
genannt. I. W e b e r. 
Karl Theoöor Weigel umö Äiegfrleö Lehmann: Binnbilöer in 
Bagern (Alt-Bagern unö Ostmark). (Deutsches Ahnenerbe 3. Abtei 
lung: Volkstümliche Schriftenreihe Nr. 5.) Berlin 1938, Alfred 
Metzner Verlag. Kart. RM. 4.20. 
Das frisch und anregend geschriebene Buch gibt zunächst eine 
Äbersicht über die hauptsächlichsten und bedeutendsten Sinnbilder in 
den deutschen Gauen, d. h. in erster Linie über die sog. Muster und 
Ornamente, die sich besonders in der Volkskunst finden. Dann wird 
uns der Sinnbildbestand der bayer. Ostmark und rn Ober- und Nie 
derbayern vor Augen geführt. Die Darstellung wird durch sehr gute 
Abbildungen unterstützt, die uns auf Dinge aufmerksam machen, 
denen man gewöhnlich zu wenig Beachtung schenkt. I. Web er.
	        
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