Volltext: Der Inn-Salzachgau 46. Heft 1938 (46. Heft / 1938)

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durch eine Geldabgabe, während alle übrigen nunmehr Schmalz 
dienste in der Durchschnittshöhe von 120 Pfund lieferten. Von 
den 7 Klosterschwaigen im Leukental war bis zu diesem Zeit 
punkt nur bet den dreien zu Rain, Aiglsau und Ried eine 
Ablösung des Käsezinses durch eine Schmalzabgabe in der Höhe 
von 1 „centen" und 25 Pfund erfolgt, während die Schwaig- 
höfe im Pinzgau sowie die in den Alz- und Salzachniederungen 
vorerst weiter an ihrem traditionellen Käsezinssystem festhielten. 
Allein bis gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts war auch hier 
eine Bresche geschlagen. Die Schwaiger im Alzgern lieferten jetzt 
zum Teil nur mehr 100 Stück Käse, dafür aber Kranwittvögel 
und 15 Metzen Korn sowie 1 Mutt Hafer, während die in der 
Ettenau und zu Moosbuch auch weiterhin jährlich ihre 300 Stück 
Käse zinsten". 
z. Weinbau unö Brauwesen. 
Wie die meisten bayerischen Klöster, so betrieb auch Raitenhas 
lach, um für seine Priester den nötigen Opferwein zu besitzen, 
Weinbau in der allernächsten Nähe des Stifts. Die mehr oder 
minder steil zum Flußtal abfallenden Salzach höhen standen 
mit ihrer windgeschützten Lage dafür zur Verfügung. Der Wein 
bau war hier für die Bodenkultur um so wichtiger, als dieses 
Gebiet für eine andere Form des Anbaues wenig oder gar nicht 
geeignet war. Ursprünglich bestellten die Klosterherren selbst hier 
den Weinberg, denn erst 1481 1 erscheint er unter den zu Zins 
ausgegebenen Gütern des Stifts. Aber die Beschaffenheit und die 
Menge des dort gezogenen Weins berichten uns allerdings keine 
Quellen. Die mittelalterlichen Geschichtsschreiber und nicht zuletzt 
eben auch die Klosterchronisten wußten von allen möglichen und 
unmöglichen Ereignissen zu erzählen, allein nähere Einblicke 
in die Arbeit des täglichen Lebens, in die Gewerbebetriebe und 
deren Wirtschaftsweise gaben sie nur äußerst selten und dann 
recht dürftig. Jedenfalls war hier wie im übrigen Bayern vom 
14.—16. Jahrhundert nicht das Bier, sondern der Wein das 
tzauptgetränk. Erst die Kriegswirren des 16. Jahrhunderts, nicht 
') HStAM. Kl. Lit. 14,17. — Für die Ämter Pinzgau und, Leu 
kental fehlen leider Urbare aus den beiden letzten Dritteln des 15. 
Jahrhunderts. 
•) HStAM. Kl. Lit. 8i/* *,10.
	        
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