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Raitenhaslacher Traditionsbuch wiſſen wir von einer verhältnis-
mäßig großen Zahl von Rechtsgeschäften, die zu seiner Regie-
rungszeit vorgenommen wurden und ein Beweis dafür sind,
daß seine Amtszeit eine wirtſchaftliche Blüte des Stifts bedeutet
haben muß. Mit einer gewissen Vollständigkeit und Regelmäßig-
keit wurden die Rechtshandlungen dieses Abtes in z. T. pro-
tokollarisſcher Form in das Traditionsbuch eingeschrieben und
zwar in der Mehrzahl wohl als unmittelbare Eintragungen, was
ſich weder vor noch nach der Regierungszeit des Abtes Konrad I.
wiiederfindet 19. Wahrscheinlich war der Abt ſelbſt Schreiber
vieler Traditionen seiner Amtszeit. In sie fallen auch die erſten
Altarweihen in der Klosterkirche, deren Bau wohl bald nach der
Übersiedlung der Mönche von Schützing nach Raitenhaslach in
die Wege geleitet wurde, nachdem die dort ſtehende Pfarr-
kirche sicher den liturgiſchen Ordensvorsſchriften nicht genügt ha-
ben wird 20. G |
Unter den Nachfolgern Konrads Il. ragt Abt Berthold
hervor, der eine Reihe von geiſtlichen Gesprächen (sermones)
z. B. In adventu Domini, de nativitate Domini, de S. Johanne
Baptista u. s. w. verfaßte, die ſich heute alle in einem Perga-
mentkodex in der Fürſtl. Fürſtenbergiſchen Hofbibliothek in Do-
nauesſchingen befinden 21. Neben seiner Teilnahme an der um
1205 zu Laufen abgehaltenen Diözesansſynode iſt seine Betäti-
gung als Richter bei der Durchführung verſchiedener Prozesse
bezeugt 22: Während seiner Regierungszeit wurde 1205 der Nin
kolausaltar auf der Empore ,in maiori templo superius prope
horologium‘’ geweiht, ein Zeichen, daß der Kirchenbau auch nach
Westen hin damals vollendet gewesen sein muß ?.
Von Abt Di etmar iſt erwähnenswert, daß ihn am 11. März _
1240 Papſt Gregor IX. mit der Losſprechung des Herzogs Otto Il.
des Erlauchten vom Kirchenbann beauftragte und gleichzeitig
zu deſſen Beichtvater ernannte ??. Unter ihm begann der lang-
Wwierige und zähe Prozeß des Klosters gegen die Herren von
Wald wegen der Vogtei auf den Klostergütern im Zeitlarngau.
Aus dieser Zeit erhielten ſich auch einige versus eines scriptor
LiutoldD, Mönchs zu Raitenhaslach 2%, die für uns auf bald zwei
19) Dumrath, ZBLG. 9 (1936), 192 f.
: §ertig fs tg i U Kl. Lit. 3, 120.
*) SUB. lll, s1 n. 574 u. 153 n. 649.
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25) Clm. 12513, f. 105.