Volltext: Der Inn-Salzachgau 43. Heft 1937 (43. Heft / 1937)

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roteln1? an die anderen Ordenshäufer zu versenden hatte, und 
schließlich seit dem 15. Jahrhundert das des Kloſterorganiſten. 
Zur Besorgung der niederen Hausgeſchäfte verwandte man in 
den Ciſtercienſerklöstern Laienbrüder, die sogenannten Konver- 
sen, die unter der Oberaufsicht eines Mönchs, des magister 
conversorurm, ſtanden. Sie waren Religioſen, hatten in der Kloo 
ſterkirche ihren eigenen, vom Chor der Mönche durch eine 
Schranke getrennten Platz !? und bildeten darüber hinaus ein 
wichtiges Mittelglied zwiſchen dem Kloſter und der Welt, was 
ſich auch darin äußerte, daß. sie nicht ſellen als Zeugen bei der 
Abfaſſung von Urkunden zugegen waren. Kloſterämter, die ſtets 
weltliche Beamte inne hatten, waren demgegenüber das des 
Kloſterrichters, der ein eigenes Siegel führen durfte 1?2, sowie 
das des Amtmanns (0fkicialis). 
Über den Personalstand in Raitenhaslach liegen uns 
aus dem Mittelalter keinerlei Zeugniſſe vor. Da es dort eine 
ganze Reihe won Ämtern gab, die auch ſtets beſett wurden, 
darf man wohl annehmen, daß die Zahl der Mönche diesen 
immer entsprochen haben muß. Propſt Caſpar von Baumburg 
führt in seiner Urkunde vom 22. Auguſt 1.447 20, wo er von der 
durch ihn erfolgten Losſprechung des gesamten Raitenhaslacher 
Konvents vom Kirchenbann ſpricht, allein 25 Mitglieder dieses 
Kloſters namentlich auf, um dann noch zu erklären, daß auch 
andere q,,clerici professi’ von dort durch ihn absolviert worden 
wären. Nur wenige Namen geben uns Aufschluß über die Zu- 
ſammensetzung des Konvents. Da bei den Ciſtercienſern ursprüng- 
lich nicht nur die Laienbrüder, sondern auch die Mönche körper- 
liche Arbeit leiſten mußten und man aus ihren Klöstern keinerlei 
Renteninstitute oder Versorgungsstätten für nachgeborene Adelige 
machen wollte, war dort der Adel nur ſpärlich vertreten. In Rais 
tenhaslach gehörten im Mittelalter diesem Stand nachweislich ?! 
nur die drei Äbte Heinrich 1. v. Günthering, Konrad IV. der 
  
11) Wie weit in deutſchen Landen der Raitenhaslacher Rotelbote 
herumkam, zeigt die früheſt uns erhaltene Totenrolle aus diesem 
Kloster von 1499: 109 Klöster wurden aufgeſucht, darunter solche in 
Franken, im Gebiet von Fulda, in Sachſen, Böhmen, der Oberpfalz, 
ttz) SUB. qu sbs h. 1007; Eiſt Chronik 35 (1923), s6 f. 
1%) Es weiſt im Gegensatz zum Abtsiegel eine runde Form auf 
| d sch! heebuulut vas Hetchlechterwappen. 
?1) MG. Necr. Il. 260; HStAM. Kl. Lit. 3, 165; Ger.Urk. Mauer- 
kirchen, Faſc. 1; Ger.Urk. Neumarkt, Faſc. 1. 
 
	        
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