Volltext: Der Inn-Salzachgau 43. Heft 1937 (43. Heft / 1937)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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unterſtellt waren 12, Daneben beſtand in Raitenhaslach auch 
noch das für ein Ciſtercienserkloſter charakteriſtiſche Amt des 
pitanciarius, der all die zur Aufbesserung oder Vermehrung 
der Speiſen und Getränke der Mönche geſtifteten Gelder und 
Naturalien zu verwalten hatte. Obwohl die Generalkapitel ſich 
immer wieder gegen dieses Amt wandten und ſchließlich es ganz 
verbaten, erhielt es ſich in den einzelnen Klöstern, ſo auch in 
Raitenhaslach 18. Schon im Grundzinsbuch von 1382 ſind genau 
die Pflichten des dortigen pitanciarius gegenüber dem Konvent 
aufgezeichnet und im Urbar von 1438 finden ſich mehr denn 
50 Grundholden verzeichnet, die an das „Ambt der Pytanz“ 
ihre jährlichen Abgaben zu liefern hatten. Ein eigener ,Liber 
oblatarius“ von 1341 11 zeigt ‘uns, daß bereits damals die zu 
diesem Zweck an das Stift Raitenhaslach gemachten Schen- 
kungen derartig viele waren, daß man ſich genötigt ſah, einen 
eigenen Pitanz-Kalender anzulegen. Dem Abt-Visitator von Sa- 
lem aber mußte bei der jährlichen „Weisung“ über die nach- 
Raitenhaslach gar reichlich fließenden Pitanzſtiftungen und ihre 
. Durchführung genau Rechenſchaft abgelegt werden. 
Andere wichtige üUnmter im Kloster Raitenhaslach, die ſtets mit 
einem Konventualen des Stifts beſettt wurden und deren Auf- 
gabenkreis schon durch den Namen angedeutet m 
das des Pförtners, des Backmeiſters, des Gaſtpaters, des Siechenn 
meiſters, der die Oberaufsicht über das Kloſterkrankenhaus führte, 
dann das des Novizenmeiſters, des Küſters, des Cantors, der 
nicht nur den geſanglichen Teil des Gottesdienstes zu leiten, 
ſondern auch das Necrologium 16 zu führen und die Toten- 
  
12) Zur erſtmaligen Erwähnung vgl. HSt AM. Kl. Urk. Faſc. 29 
u. 61, Kl. Urk. Herrenchiemsee, Faſc. 5. 
18) HStAM. Kl. Urk. Faſc. 32, 35, 36, 45, 50 u.ſ.w.; K!. Lit. 7, 27 fr.; 
Cgm. 1517, 173 ff. + Vgl. Stud. u. Mitt. 17 (1896), 609; Cist. 
ZU (! U MOM S §§ ü 
IRIE): : i . , i ch GUM. . s 
_ vw9ſ9 Über das früheſte Vorkommen dieser Kloſterämter in Raiten- 
haslach vgl. HStAM. Kl. Urk. Fasc. 17; Kl. Lit. 5, 163; Ger.Urk. 
Tittmoning, Faſc. 2,7 Ger.Urk. Wald, Faſc. 18; MG. Neecr. II, 267; 
,â. 2B78, 281. 
. 16) In der erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts faßte ein Miet- 
ſchreiber, ein gewisser Grawtter aus Burghauſen, im Auftrag des 
ts ÄFlolters hes Fluch ab. –~ Val. MG. Neecr. 11, (1904) u. „Neues
	        
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