Volltext: Der Inn-Salzachgau 43. Heft 1937 (43. Heft / 1937)

  
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(1198-1502) läßt ſich bloß berichten, daß, er in dem bereits 
von Abt Ulrich II. erbauten Kirchlein zu Kirchiſen zwei neue 
Altäre weihen ließ 87, und von Ulrich Ill. Molczner (1502 
—1506), der sich als kunſtfreudiger Prälat noch zu seinen Leb- 
zeiten einen herrlichen Grabſtein setzen ließ s88 iſt bekannt, daß 
er ein Studiengenoſsſe des bekannten Abtes Wolfgang Marius 
von Aldersbach in Heidelberg war ®® und daß ihn auch in 
späteren Jahren innige Freundſchaft mit diesem seinem Or- 
densbruder verband, wovon auch ein Gedicht des Abtes Marius 
an Ulrich Molczner Zeugnis ablegt. 
 Stlellvertreter des Abtes iſt in jedem Ciſtercienferkloſter der 
Prior. In Raitenhaslach begegnet er uns erſtmals 1183 ! 
unter den TFraditionsnotizen dieſes Kloſters, wo er in einer 
Zeugenreihe genannt wird, + wie übrigens von der über- 
wiegenden Mehrzahl der dortigen Priore in ſpäterer Zeit auch 
nichts anderes zu berichten iſt als ihre Aufführung unter den 
Zeugen bei einem Rechtsgeſchäft. Seit der zweiten Hälfte des 
I4. Jahrhunderts wird in Raitenhaslach in den Urkunden dr 
Prior öfters auch als Verhandlungspartner neben dem Abt 
genannt 2, ein Zeichen, daß der Konvent, den er dem Abt gegen- 
über vertrat, im Laufe der Zeit an Einfluß gewann. Nicht 
selten stieg ein Prior später zur Abtwürde empor, sſo im 
13. Jahrhundert der Prior Albert, der 1258 als Abt von Alders- 
bach starb s, oder im 114. Jahrhundert der Prior Ilſung f, der 
zum Klostervorſteher in Raitenhaslach gewählt wurde. Dem Prior 
stand in der Ausübung seiner Amtspflichten der Subprior zu 
Seite. 1269 ÿ taucht zum erſten Male urkundlich ein ſolcher 
in Raitenhaslach auf; es muß alſo damals eine verhältnis. 
  
s") Clm. 1918, 547; KDB. 1, 2229. .... 
s) K. F. Leonhardt a. a. O. 109, 140; F. Hacker a. a. O. 42 ff. 
89%) Im 15. Jahrhundert waren verſchiedentlich Mönche von Rais 
tenhaslach an der Universität Heidelberg wie auch in Wien imma- | 
trikuliert. + Vgl. A. Amrhein a. a. O. 80; O. Deuerling, Bghſ. Geſch. 
Bl. 23 (1935), 87; B. Gsell, Urkunden aus dem Archiv des Stifts 
Heiligenkreuz, Ciſt. Chronik 12 (1900), 92. 
1) HStAM. Kl. Lit. 6, 27. 
-) SStAM. Kl. Urk. Fasc. 59, 61, 62; Ger.Urk. Traunstein, Faſc. 
22; H.H. u. St.A. Wien, Kl. Urk. Raitenhaslach. 
s) Verhandl. d. hiſt. Ver. f. Ndbay. 12 (1906), 45 ff. 
1) HStAM. Ger.Urk. Tittmoning, Faſc. 2; Ger.Urk. Traunſftein, 
Faſc. 21; Ger.Urk. Wald, Fasc. 19.. : 
5) HStAM. Ger. Urk. Mörmooſen, Faſc. 2 
6) HStAM. Ger.Urk. Wald, Faſc. 19; Kl. Lit. s, 18n. .. 
7) HStAM. Kl. Urk. Faſc. 37. 
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