Volltext: Der Inn-Salzachgau 41/42. Heft 1937 (41/42. Heft / 1937)

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Winter denken müssen, die der unerbittliche Tod innerhalb 
eines halben Jahres aus unserer Mitte ritz. Sie werden uns 
unvergessen bleiben! 
Im vorliegenden Wasserburger Heft kommen vor 
allem drei Heimatforscher zur Sprache, die bei deu verflossenen 
Heimattagungen unsere Augen für die Schönheit der Jnnstädte 
öffneten—ich denke da besonders an Hans Karlinger — oder 
die uns aus ihrer reichen archivalischen Tätigkeit so viele 
Bausteine zur Stadtgeschichte schenkten, wie die beiden Archi 
vare A. Mitterwieser und A. Aschl. 
H. Karlingers Aufsatz über das Gesicht der Inn- 
städte stellt Wasserburg in die Reihe der stolzesten Städte 
unserer geliebten deutschen Heimat. Wer kann sie vergessen 
diese riesenhaften Plätze, diese monumentalen Häuserblöcke, die 
mit den versenkten Dächern wie gewaltige Würfel und Prismen 
vor uns liegen. Wasserburg ist mit seinen Lauben und Erkern 
fast das köstlichste Kleinod aus dieser Städtefamilie. 
A. Mitterwieser verknüpft Wasserburg mit der 
Landeshauptstadt München. Was er uns schon vordem in 
Vorträgen und Aufsätzen' mitteilte, wird im Bayerlandhefte 
knapp zusammengefatzt. Wasserburg war in den Zeiten, du der 
Flutzverkehr im Fernhandel tonangebend war, die Hafenstadt 
von München. In Krieg und Frieden zu friedlicher Arbeit und 
anläßlich hoher Feste verknüpfte der Inn Wasserburg mit der 
weiten Welt, so insbesonders mit der Kaiserstadt Wien. Der 
Rosenheimer Archivar A. A s ch l führt uns durch das reiche 
Urkundenmaterial der Stadt Wasserburg und baut auf das 
selbe die Geschichte der interessanten Wittelsbacher- Inn- und 
Salzhandelsstadt auf. Der Aufsatz von A. E l s e n über die alte 
Hallgrafenstadt bringt uns vom Grundrisse sowie von den 
Baufvrmen der Stadt zu ihrer Geschichte. Wir hören von dem 
Turmrecken am Schloßberg, der in die Familie der gewaltigen 
Turmriesen des 11. Jahrhunderts gehörte, deren Angehörige 
noch in Burglengenfeld, Regensburg und Haag stehen. Der 
allen Heimatfreunden wohl bekannte I. M. Rietz erzählt 
uns nicht allein von den reichen Schätzen des Heimatmuseums, 
welche in der Michaelskirche und im Rathause aufgespeichert 
liegen, sondern er verrät uns zu unserer großen Freude, daß 
die Stadt Wasserburg den Plan hegt, ein Bürgerhaus zu 
I. Vgl. seine Abhandlung „Wasserburg als früherer Innhafen Mün 
chens" in: „Der Inn-Jsengau" 3. Ihrg. (1925), S. 49ff. u. S. 65 ff.
	        
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