Volltext: Der Inn-Salzachgau 41/42. Heft 1937 (41/42. Heft / 1937)

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Heute dürfte es auch ausgeschlossen sein, daß Pfarrmatrikeln 
verloren oder leichtsinnig vernichtet und beschädigt werden. Die 
Geistlichen trifft vor allem die Verantwortung für die Unver 
sehrtheit dieses unersetzbaren Schriftwerkes. Jedem aber, der 
Pfarrmatrikeln benützt, soll auch an dieser Stelle erneut einge 
schärft werden, mit peinlichster Vorsicht die wertvollen Bände 
zu behandeln. Dies gilt namentlich für die ältesten Bände, etwa 
vor 1800. Seitdem haben ja Staat und Kirche durch Verfü 
gungen, die auf eine doppelte oder sogar dreifache Führung 
der Matrikeln abzielen 19 , der Gefahr eines völligen Verlustes 
der Aufzeichnungen durch ein unabwendbares Ereignis nach 
Möglichkeit vorgebaut. 
Geschichte öes Augustmer-Lhocherrenstistes 
Gars am Inn. 
Von vtuöienprofeffor Dr. Josef Hauser/ Hurghausen. 
(2. Fortsetzung.) 
L. Das geistige Leben. 
Die Klöster, die fast ausschließlichen Kulturträger vom 
frühesten Mittelalter an bis tief hinein in die Neuzeit, betrach 
teten die Jugendbildung als eine ihrer vornehmsten Aufgaben. 
Die Klosterschulen, die inneren für die Heranbildung des klö 
sterlichen Nachwuchses, die äußeren für die Ausbildung von 
Weltgeistlichen und Beamten, waren die einzigen Pflanzstätten 
geistigen Lebens. Auch in Gars bestand eine solche Schule, 
ein Seminarium, mit dem genannten doppelten Zweck. Dieses 
Stift unterhielt „wenigstens die letztem drey Jahrhunderte 
her ganz ohne Stiftung, theils gegen ein mäßiges Kostgeld, 
größten Theils aber unentgeltlich jährlich 15—20—25 Studenten, 
und bemühte sich, dieselben durch Unterricht in den Wissen 
") Die Einsendung von Extrakten aus den Pfarrbüchern an die 
Ordinariate wurde für die Diözese Mainz schon 1756 angeordnet (Veit 
S. 146). Auf dem linken Rheinufer sind die Pfarrbücher während der 
französischen Herrschaft an die Bürgermeistereien übergegangen. Für die 
Zeit ab etwa 1820 befinden sich schon zahlreiche Zweitschriften bei den 
staatlichen Archiven.
	        
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