Volltext: Der Inn-Salzachgau 40. Heft 1936 (40. Heft / 1936)

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in Bayern und Karlinger-Ritz, Bayerische Kunstgeschichte ein. 
Das jüngst erschienene Werk ll r * und Vorzeit Bay e rns 
von Dr. Ferdinand Birkner, dem verdienstvollen Di 
rektor i. R. der vor- und frühgeschichtlichen Staatssammlung 
in München, schließt nun die Lücke zwischen der „Bodenkunde" 
Und der „Römerzeit" und rundet so das überaus wertvolle 
Heimatwerk des Münchener Verlages zu einem immer ge 
schlosseneren Ringe. Es ist heute für einen Lehrer der Heimat 
kunde auf irgend einer Schule Bayerns schlechterdings unmöglich, 
nicht im Besitze der ganzen Bücherreihe zu sein. Hier liegt 
nämlich tatsächlich ein deutsches, ein völkisches Werk ersten 
Ranges vor. Auch gibt die wissenschaftliche Gründlichkeit all 
dieser Werke jedem Heimatforscher ausgedehnte Literaturnach 
weise für weitere Studien. Dabei bleibt keines der Bücher im 
Einzelnen, Kleinen stecken, sondern führt immer wieder zum 
Großen und Ganzen. 
Als Österreicher bedauert man bei all diesen Bänden nur, 
daß sie auf den immerhin etwas künstlich gefügten Staat Bayern 
(mit Franken und Schwaben) und nicht auf die Ratur 
ei n h e i t des b a j u w a r i s ch e n Stammes aufgebaut sind. 
Dann wären Oberbayern, Niederbayern, Oberösterreich, Salz 
burg und Tirol die Kernlande — die Böhmerwaldgebiete samt 
den Vorlagen, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten die 
Markenlande. Die überaus große Bedeutung des Baiernstammes 
im Rahmen unseres deutschen Volkes käme dann noch viel 
stärker zur Geltung. Wer wie ich seit einem Vierteljahrhundert 
in Braunau an der ganz jungen Inngrenze lebt und „Hüben 
und Drüben" mit der gleichen Liebe erforscht hat, der empfindet 
in wissenschaftlichen Arbeiten derlei Grenzen immer als höchst 
störend. Inn und Salzach waren beinahe das Rückgrad der 
Heimat der Bajuwaren, die ursprünglich zwischen Lech und 
Enns lag. 
Aber im Rahmen des künstlich geschafsenen und nur etwas 
über hundert Jahre alten Staates Bayern gibt uns F. Birk- 
ners Werk ausgezeichnete Aufschlüsse. Ein großer Wert des 
Buches besteht einmal darin, daß die sehr vollständig ange 
führten Fundstellen auf geo- morphologische Karten einge 
tragen sind. Dadurch werden wir immer angeregt, die älteste 
Besiedlung unserer Heimat, die zur Hauptsache nach der Eiszeit 
stattfand, in Beziehung zu Gesteinsunterlagen, Bodenbeschaffen 
heit und Vegetationsbild (Wälder, Eichen-Parkwälder, Steppen-
	        
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