Volltext: Der Inn-Isengau 34. Heft 1933 (34. Heft / 1933)

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Der Dufstsnd der südostbsyerischen Lauern 
vor 300 Jahren. 
Von Oberarchivrat Or. Mitterwieser in München. 
In dem langen Dreißigjährigen Kriege gibt 
es manches Ereignis, das in der Fülle dieses Zeitab 
schnittes an Geschehnissen bisher nicht allzu viele Beach 
tung gefunden hat. Ein solches ist der Aufstand der 
bayerischen Bauern im Winter 1633 auf 1634. Es hat 
zwar der Altmeister der bayerischen Geschichte S. Riezler 
diesen in den Sitzungsberichten der historischen Classe der 
k. b. Akademie der Wissenschaften 1900* auf 62 Seiten 
behandelt. Aber ins Volk ist diese Abhandlung noch 
lange nicht gedrungen. Ihr folgend und ergänzendes 
Aktenstudium anfügend will ich versuchen, die Sache 
ohne epische Breite zu schildern. 
Der Grund zum Aufstand der Bauern rechts und 
links vom Inn im genannten Winter lag in dem Mangel 
an Ordnung auch im Heere des Kurfürsten Maximilian I. 
Nach den Unglückstagen von Breitenfeld und Rain war 
die strenge Zucht Tillys aus dem ligistischen Heere ver 
schwunden. Mit Angst sahen daher die Bauern den 
Winterquartieren entgegen. Kasernen gab es damals 
noch nicht, also mußte der abgekämpfte Soldat bei Bürger 
und Bauer im Winter sich erholen. Die Reiter legte 
man wegen der Fütterung der Gäule am liebsten aufs 
Land. Für den Winter 1633 auf 1634 sollte für die 
ligistischen Truppen die Gegend rechts und links vom 
Inn darankommen. 
Dort war die Bevölkerung schon vorher etwas un 
ruhig. Als von den Kroaten, die nach dem Schweden 
einfall 1632 der Kurfürst ins Schloß Rosenheim gelegt, 
etliche „vielleicht spaciers weis" bis Riedering gekommen 
waren, entstand schon ein Auflauf gegen sie (GR. 1230/6). 
Zu Wasserburg waren im Spätsommer 1633 Bau 
ern beim Schanzen „widersässig". Im Gericht Wasser 
burg hatte nach den rentmeisterlichen Umrittsprotokollen 
Heft l, S. 33—95. Dort find auch die meisten archwalischen 
Quellen für meine Arbeit zu suchen.
	        
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