Volltext: Der Inn-Isengau 34. Heft 1933 (34. Heft / 1933)

— 37 — 
territorium“ 1 — zu Amtshandlungen nicht betreten durfte. 
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, 
daß die Grenzbeschreibungen oft eine wertvolle Hilfe 
zur Bestimmung der Entstehungszeit der Hofmarken 
bilden können: Es finden sich oft unmittelbar an den 
Hofmarksgezirk angrenzende Güter des Hofmarksherrn, 
die bei den Grenzbeschreibuugen nicht in das Gebiet der 
geschlossenen Hofmark einbezogen, sondern davon aus 
geschieden unter den sogenannten einschichtigen im Land 
gericht liegenden Gütern aufgeführt werden. Läßt sich 
nun der Zeitpunkt des Erwerbs eines solchen an die 
Hofmark angrenzenden, einschichtigen Hofes durch den 
Hofmarksherrn feststellen, so kann dieser Zeitpunkt eine 
untere Zeitgrenze der Entstehung der Hofmark liefern. 
Für Guttenburg führt diese Beobachtung zu folgendem 
wichtigen Ergebnis: Die Höfe von Gangall und zuWim- 
pafsing wurden zwar von der Hosmarksherrschaft stets 
als zur geschloffenen Hofmark gehörig betrachtet, wo 
gegen aber vom Landgericht protestiert wurde mit dem 
Erfolge, daß sie als einschichtige Güter zu gelten hatten. 
Diese beiden Höfe wurden im Jahre 1366 von Gutten 
burg erworben. Zu dieser Zeit muß die Hofmark als 
Rechtsgestalt bereits bestanden haben; einer Ausdehnung - 
der Hofmark auf den neu erworbenen Angrenzerhof trat 
das Landgericht entschieden entgegen. 
Ueber das Innere der Hofmark sind wir durch eine 
Beschreibung vom Jahre 1693 unterrichtet. Wir sehen 
in der Hofmark folgende Gebäulichkeiten: „Am Schloß. 
Ain Capeln auf der Art, St. Georgen Capeln am Perg^, 
Ain Richterhaus. Ain Täfern. Äin Padthaus, Ain 
Schmiedtn, Ain Ambthaus. Ain Jägerhaus. Am Ab 
deckerhaus. Ain lähres heißl, worin der Pinder wohnt. 
Ain dergleichen lehres heißl bei der Capeln am Geör- * 2 * 4 
x ) Schreiben an den Pfleger von Kraiburg vom 3. Juni 1614. 
H.-St.-A., Salzburg, Hochftift-Lit. 1007. 
2 ) H.-St.-A., Kraiburg, Ger.-Lit. Nr. 1, fol. 369. 
3) Die Hofwies-Kapelle - vgl. K. Bourier, Die Mallfahrts 
kapelle in der Hofwies (Pfarrei Ensdorf am Inn), - Bayerischer 
Heimatschutz, Zeitschrift für Volkskunst und Volkskunde, Heimatschutz 
und Denkmalpflege, XXVIII (1932), S. 39 ff. Patron ursprünglich 
St. Vitus, was auf grundherrliche Eigenkirche schließen läßt. 
4 ) Georgenberg; vgl. den vorstehend angeführten Aufsatz.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.