Volltext: Der Inn-Isengau 32. Heft 1932 (32. Heft / 1932)

Mt Entwicklung Wgfferburgs 
im Mittelalter. 
Lin lÖPttrag zur Verfassungsgeschichtp der 
bayprischpn Städtp. 
Von Archivreferendar Werner Schultheiß, München. 
Aehnlich Burghausen' verdankte Wasserburg^ seine 
Entstehung einem bayerischen Grafengeschlecht. Dort 
war der Markt, der im Verlaufe der Zeit die nahe ge 
legene, ältere bäuerliche Siedlung bei St. Johann auf 
saugte, von der Burg aus gegründet worden. Hier fand 
sich schon eine bis dahin unbedeutende Ansiedlung vor, 
Hohenau genannt, neben der wegen der günstigen 
strategischen Lage des Ortes gegen Ende des 11. Jahr 
hunderts die Grafen jener Gegend eine Burg anlegten. 
Das „castruin" wurde der Kristallisationskern der ent 
stehenden Siedlung. Unter den Grafen erlebte das von 
ihnen grundherrschaftlich abhängige Dorf Hohenau die 
Entwicklung zum Markt und zur Stadt. 
Die Abstammung dieses edelfreien Geschlechts ist 
nicht sicher zu bestimmen. Riezlerb brachte es mit der 
im Chiemgau ansässigen und dort reich begüterten Familie 
der „Aribonen" oder „Sigharde" in Verbindung, von 
der sich auch die Burghauser Grafen ableiteten. Schon 
Aventin schloß aus der Gründung des Klosters Attel 
durch einen Hallgrafen Arnold aus dem Hause Diessen- 
Andechs und durch die Wiederherstellung dieser Abtei 
durch den Hallgrafen Engelbert von Attel-Limburg auf 
die Zusammengehörigkeit beider Familien''. Neuerdings 
1) Vgl. meine Studie über die „Entwicklung der Grafschaft und 
Stadt Burghausen" in den Brgh. Geschichtsblättern 1931. 
2) Fr. Aeithofer, Geschichte der Stadt Wasserburg. W. 1814; 
A. Mitterwieser, Altwasserburg am Änn und sein Schloß (Mch. 
1928), S. 7-13: Die Gründung von Wasserburg- ders., Aus den 
alten Pfleggerichten Wasserburg und Kling. 2. Ausl. (W. 1927), 
S. 1-11: Die alten Grafen von Wasserburg. 
3) Geschichte Baierns I 2 (1927), S. 573 ff. 
4 ) Vgl. F. Martin, Die kirchliche Voglei im Erzstifte Salzburg. 
Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde 46 (1906), S. 400 ff. Am 
Schluffe ein Stammbaum der Grafen von Wasserburg.
	        
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