Volltext: Der Inn-Isengau 21. Heft 1927 (21. Heft / 1927)

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Silvae Monacenses. Festschrift zur 50jährigen Gründungs 
feier des Philologisch-Historischen Vereins an der Llniversität 
München. 110 S. München 1926, N. Oldenbourg. 
Von den wertvollen Abhandlungen dieser Festschrift haben 
zwei für den Heimatforscher Bedeutung: Oberstudienrat Dr. Georg 
Büchner, Bagerische Familiennamen aus ehemaligen Berufs 
bezeichnungen (S. 10)- Studienrat Dr. Karl Na mp, Der Codex 
diplomaticus Falkensteinensis (S. 57). Im ersten Aufsatze stellt 
der bekannte Namenforscher eine Gruppe von bayerischen Familien- 
namen zusammen, die auf Bezeichnungen für ehemalige Berufe 
oder Beschäftigungen zurückgehen, welche im Laufe der Zeit ver 
schwunden sind. In einem gleichnamigen Aufsätze in den „Blättern 
des Bagerischen Landesvereins für Familienkunöe" 4. Iahrg. (1926) 
S. 2 ff. werden vom Verfasser eine weitere Neihe solcher Namen 
aufgeführt. In der zweiten Abhandlung beschäftigt sich Karl Namp 
mit dem vielzitierten und auch für unsere Gegend sehr wichtigen 
„Codex diplomaticus Falkensteinensis“, der bekanntlich eine reiche 
Fundgrube wirtschaftsgeschichtlicher Art bildet. Der Verfasser ver 
folgt mit großer Genauigkeit die Abfassungszeit des Kodex und 
kommt zum Ergebnis, daß Graf Siboto von Neuburg-Falkenstein 
(am Inn bei Brannenburg) gleich bei der Uebernahme der Herr 
schaft seines Vaters i. I. 1133 zur Anlage eines „Einkünftebuches" 
schritt. I. Weber. 
Schaffran Lmrrich, Liitwicklungsgeschichtt brr Stile in der 
bildenden Kunst. Mit 75 Abb., Verzeichnis der österreichischen 
Denkmäler und einem Wörterbuch der in der Kunstgeschichte üb 
lichen Fachausdrücke. 22 Bogen Okt. Ji 8.50. Wien und Leipzig, 
A. Hartleben's Verlag. 
Mit diesem Werke wurde eine für Deutschland und Oesterreich 
schon seit langem schmerzlich empfundene Lücke ausgefüllt. Der 
auch in weiten Kreisen des Auslands wohlbekannte Verfasser, der 
als schaffender, bildender Künstler dem Thema besonders nahe 
steht, versteht es, in geistreicher und klargeschriebener Weise die 
Geschichte und Eigenheit jeder Stilepoche zuerst für ganz Europa 
und dann in einem eigenen Kapitel auch für Oesterreich eingehend 
zu behandeln. Durch Jahre hatte der Autor als Lehrer, Vortragender 
und Leiter von Kunstwanderungen Gelegenheit, die Wünsche des 
kunstliebenden Publikums kennen zu lernen,- für dieses, dann für 
jeden Kunstfreund, aber auch für die gesamte Lehrerschaft als ünter- 
richtsbehelf und für die Schüler der höheren Mittelschulklassen ist 
dieses Buch geschrieben. Gute Stilkunde gibt es wenige. Llnter 
diesen wird Prof. Schaffrans tiefgründiges Werk sicherlich einen 
besonderen Nang einnehmen, dafür bürgt der Name dieses Malers, 
heimatkundlichen Forschers und Kunsthistorikers von Beruf. Das 
Wörterbuch mit den kurz und treffend erklärten, wichtigsten Fach- 
ausdrücken, sowie die über 1 Druckbogen umfassenden Literatur 
angaben sind dem Anfänger in der Kunstgeschichte besonders will 
kommen. Die Ausstattung mit den zahlreichen, sorgfältig gewählten 
Bildbeilagen ist gediegen.
	        
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