Volltext: Der Inn-Isengau 18. Heft 1927 (18. Heft / 1927)

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Literarische Kundschau. 
Grorg Drhio, Lrr Mtmeister der kunst- 
gkschichtr. 
Von Josef Weber. 
Im November vorigen Jahres feierte Georg Dehio, 
der Altmeister der Kunstgeschichte, in seinem stillen Heim 
in Tübingen den 76. Geburtstag. Von seiner langjährigen 
Lehrkanzel aus und durch seine zahlreichen Veröffent 
lichungen hat er als einer der fruchtbarsten und anregend 
sten unter den deutschen Kunsthistorikern gewirkt. Unbe 
denklich ist er in eine Reihe mit den größten und ver 
dienstvollsten der vergangenen Jahrzehnte zu setzen, mit 
Schnaase, Kugler, Springer. Wie diese verstand auch er 
es, die Kunstgeschichte aus der engen Abgeschlossenheit des 
Fachgebietes nnt dem allgemeinen Leben zu verbinden 
uni) mit den weitesten Kreisen in Fühlung zu bringen. 
So erscheint eine Würdigung Dehios auch in unserer 
Zeitschrift berechtigt. 
Georg Dehio ist Balte, also Grenzdeutscher. Der 
Vater, von Beruf Arzt, war Wirk!. Staatsrat in Reval. 
Dort und in Dorpat ist auch des Sohnes Jugend ver 
flossen, bis ihn die Wissenschaft nach Deutschland, zunächst 
nach Göttingen und schon 1872 nach München zog. 
Hier begann er 1877 seine akademische Laufbahn und 
wurde von dort aus 1883 nach Königsberg berufen. Von 
1892—1913 vertrat er an der Universität Straßburg 
als Ordinarius die Kunstgeschichte; in diesem Jahre trat 
er vom Lehramt zurück, um seine ganze Zeit und Arbeits 
kraft dem großen Werk „Geschichte der deutschen 
Kunst"* zu widmen. 
Mit dieser Krönung seiner Lebensarbeit hat er sich 
ein dauerndes Denkmal gesetzt. Der Verfasser hat nicht 
allein ein ungeheures Wissen, das Ergebnis der Studien 
und Beobachtungen eines ganzen Lebens, darin nieder- 
') Georg Dehio, Geschichte der deutschen Kunst. In 
drei Doppelbänden. 1. Bd. 3. Auflage 1923, geb. M 27.— 2. Bd. 
2. Auflage 1923, geb. Ji 21— 3. Bd. 1926, geb. Ji 50.—. Berlin 
und Leipzig, Walter de Grugter & Co.
	        
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