Volltext: Der Inn-Isengau 17. Heft 1926 (17. Heft / 1926)

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erhalten. Es wurde nämlich nicht wie allgemein üblich 
ein Steinkoloß mit mehr oder minder guter Skulptur 
errichtet, sondern 9 schmiedeiserne Grabkreuze aus alter 
Zeit, mit frischen Farben versehen, gruppieren sich um 
einen großen geschnitzten Christus am Holzkreuz, das von 
einer Baumgruppe reizvoll umrahmt wird. Dieser Helden 
friedhof, der sicher bei den Angehörigen der Krieger vollen 
Beifall gefunden hat, da jedes Grabkreuz die Inschrift 
für einen Gefallenen trägt, hat in der Gemeinde auch 
einen sehr geeigneten Platz auf dem aufgelassenen Fried 
hof bei der alten Dorfkirche. 
Das Verdienst, hier nicht nur das Gedächtnis an 
jeden einzelnen Krieger auf das pietätvollste geehrt, son 
dern auch zugleich alter Volkskunst wieder Geltung 
verschafft zu haben, gebührt der einsichtsvollen Initiative 
des Herrn Pfarrer Marschall in Töging. 
Or. Boehme. 
Mcherschsu. 
Lin oberbayerisches Sauerndorf im hohlmide. Mterfing bei 
Holzkirchen von Eduard Moser. 272 (5. mit l Karte und 21 
Mb. Heirnatbücher-Verlag Mittler & Königer, München 1925. 
Geb. Ji 8.— 
Das vorliegende, mit finanzieller Llnterstützung der Heimat- 
gemeinde des Verfassers herausgegebene Buch ist in erster Linie 
als Hof- und Familiengeschichte gedacht, weshalb ein großer Teil 
der Schrift diesem Abschnitte gewidmet ist. Bus 85 Seiten werden 
die geschichtlichen Nachrichten Uber die einzelnen Höfe und die 
Namen von deren Inhabern zusammengestellt. Viel Mühe steckt 
in dieser Arbeit, aber gerade dadurch bekommt das Buch nicht 
bloß einen besonderen ortsgeschichtlichen Wert, sondern verdient 
auch die Beachtung des Wirtschaftshistorikers und des Freundes 
der Familienkunde. Wir erhalten einen Einblick in die Entwicklung 
der Hausnamen, deren Entstehung zum Teil bis in die Mitte des 
15. Jahrhunderts zurückverfolgt wird. Auch die pfarr- und Schul- 
geschichte ist mit großem Fleiß und mit Heranziehung eines weit 
verstreuten Quellenmaterials behandelt; nur hätte dieses mehr in den 
Text verarbeitet werden sollen. An die Darstellung der trüben 
Kriegsgeschichte des Ortes reiht sich zum Schluß die Schilderung 
seiner Sitten und Gebräuche, sowie eine Sammlung der Otterfinger 
Weihnachtslieder und eine Zusammenstellung der Flurnamen. 
Nühmenswert ist auch das gute Bildermaterial und der geschmack 
volle Einband. Möge das großzügige Beispiel der Ortsgemeinde, 
welche für die Drucklegung des Buches einen ansehnlichen Zuschuß 
gab, Nachahmung finden! I. Weber.
	        
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