Volltext: Der Inn-Isengau 16. Heft 1926 (16. Heft / 1926)

Vom IrchMiakonst Gsrs. 
Bon Studienprofessor Dr. Josef Hauser, Rosenheim. 
Die Erzdiözese Salzburg, welche in ihrem bayerischen 
Anteil zwischen Salzach und Inn bis an den Isenfluß 
sich erstreckte, war ursprünglich in Dekanate eingeteilt, in 
dem je 10 Pfarreien unter der Aufsicht eines Dekans oder 
Archipresbyters standen. Da aber die Befugnisse dieser 
Dekane zu gering waren, als daß sie bei den stets wach 
senden Aufgaben des Hirtenamtes in der ausgedehnten 
Kirchenprovinz für die Bischöfe eine Erleichterung geboten 
hätten, schien es zweckmäßig, das ganze Gebiet in größere 
Verwaltungssprengel zu zerlegen und über diese eine mit 
größeren Vollmachten ausgestattete Behörde zu setzen. Das 
führte im Laufe der Jahrhunderte zur Errichtung der 
Bistümer Gurk, Seckau, Lavant, Chiemsee und verschiedener 
Archidiakonate, darunter der bayerischen Archidiakonate 
Baumburg, Ehiemsee und Gars. Wie Baumburg und 
Chiemsee als Archidiakonate erst im 12. Jahrhundert ur 
kundlich nachweisbar sind, so wird auch das Garser Archi- 
diakonat zum erstenmal urkundlich in einer Bulle des 
Papstes Alexander III. (1159—1180) vom Jahre 1159 
genannt (Mon. Boic. I, 57), in welcher die im Archi- 
diakonalbezirk sich befindlichen Geistlichen zum Gehorsam 
gegen den Propst Heinrich I. ermahnt werden. In dieser 
Bulle geschieht aber keine Meldung von der Errichtung 
des Archidiakonats, sondern es wird als schon bestehend 
vorausgesetzt? 
0 Nach Llttenöorfer „die Archidinkoue und Archipresbgter im 
Bistum Freising und die salzburgischen Archidiakonate Baumburg, 
Ehiemsee und Gars" (Archiv für kath. Kirchenrecht, Bd. 63/64, 
Mainz 1890) scheint die Einführung der bager. Archidiakonate erst 
im 12. Jahrhundert (um 1139) durch den großen Gönner der 
Augustinerchorherren, Erzbischof Konraö 1, (1106—1147) erfolgt zu 
sein. Auch Winkelhofer glaubt, daß Konrad I., der Gründer der 
Ehorherrenstifte, Seren Vorständen auch die Archidiakonatswürde 
verliehen habe („die hierarchische Verfassung von Salzburg und 
Berchtesgaden" bei Koch—Eternfeld, Salzburg und Berchtesgaden 
(Salzburg 1810) II 250—331). Vgl. auch Hübner Karl, die Archi- 
diakonatseinteilung in der ehemaligen Diözese Salzburg in Mit 
teilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 45. Bd. 
(1905) S. 47 ff.
	        
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