Volltext: Der Inn-Isengau 16. Heft 1926 (16. Heft / 1926)

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habe? In dieser Eigenschaft als Landvogt in Schwaben 
erscheint er wiederholt in den Reichstagakten? worauf hier 
nicht näher eingegangen werden kann. 
Wiguleus Hund, der als naher Verwandter der 
Fraunberger — seine Frau war eine Tochter des Hans 
Peter v. Fraunberg — die Geschichte derselben mit be 
sonderem Interesse und großer Ausführlichkeit behandelt, 
berichtet in dem schon genannten bayerischen Stammbuch 
(1,55), daß Wilhelm und Christian die Fraunberger zum 
Haag in der Fehde Herzog Stephans mit Augsburg (im 
großen Städtekrieg) tapfer gefochten haben; schließlich 
seien sie von den Augsburgern verfolgt und bei Thal 
kirchen in die Isar gedrängt worden; in dieser Gefahr 
hätten die Brüder für den Fall eines glücklichen Ileber- 
ganges über den Fluß gelobt, zu Thalkirchen ein Gottes 
haus mit Kloster zu Ehren der Mutter Gottes bauen zu 
wollen. Den Bau der Kirche brachten sie zur Ausführung, 
während der eines Klosters unterblieb. 
Sicherer überliefert sind uns andere kirchliche Stif 
tungen Christians. Im Jahre 1395 stattete er die dem 
Kloster Gars inkorporierte Pfarrei Wang neu aus, indem 
er eine Reihe von Zehenthäusern neu einlöste; Propst 
Jakob und der Convent zu Gars errichteten dafür eine 
Brot- und Pfennigstiftung für arme Leute und nennen 
Christian den Fraunberger vom Haag „des Gotshaus 
anderen Stifter"? Im Jahre 1396 schenkte Christian dem 
Kloster Rott das Gut zu Haart, welches Ruendel Tyrndl 
von ihm zu Lehen gehabt hatte? Im gleichen Jahre soll 
er mit Pfalzgraf Rupprecht gegen die Türken gezogen und 
gefallen sein. 
Wilhelm überlebte seinen Bruder bis zum Jahre 1412 
und hatte nun mit dessen Sohn, Georg III. dem Jüngeren 
den niederen Teil der Grafschaft inne. Im oberen Teil 
folgten auf Stephan (gestorben vor 1405) seine beiden 
Söhne Hans IV. und Georg II. der Aeltere. Die fried 
lichen Beziehungen zwischen den beiden Linien wurden 
0 Dr. W. Bischer, Geschichte de6 schwäbischen StäötebunöeS, 
S. 157. 
2 ) L. v. Borch, a. a. O. S. 24 ff. 
3 ) H.-St.-A. Haag, Ger. Kr!. OXx. 1388 und 1389. 
4 ) Oberb. Archiv XIII, 209.
	        
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