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mißmutig umher und bedachte bei sich, wie er des Jam
mers los werden könnte. Eines Tages war er verschwun
den, in seiner Stube fand sich statt seiner sein steinernes
Bild, dazu eine Schrift, darinnen er Braut und Freund
den letzten Gruß gab, auch seinen Entschluß kundgab, in
ein fernes Kloster zu ziehen. Ob Hans die verlassene
Braut heimgeführt, davon schweigt die Sage.
Ursprung drs lßirchlrins in LIenkl.
Das Kirchlein in Elend der Pfarrei Attl hat seinen
Ursprung von einem heiligen Kruzifix, welches nach glaub
hafter Leute Aussag um das Jahr 1628 den Innstrom
herabgeschwommen und sich in dem Archenwerk bei Kloster
Attl gestellt, welches dann der dazumal geweste Fischer
in sein Zillen gehebt und der Prälat Abt Konrad nach
Wasserburg zum Maler Renovierens wegen geschickt, allda
es während den Kriegsläuften lange Zeit liegen verblieben.
Darnach hat es das Kloster 1645 gleich einer anderen
Martersäulen aufstellen lassen. Weil sich aber dann die
Andacht dazu gemehret, ist ihm zu Ehren die Kapell er
baut und 1658 vollendet worden. Der Ort, wo sie steht,
hieß von Uralters „im Elend."
Sankt Columans lkirchlrin bri Mellrn in der Schlicht.
Bor Zeiten sah man an einem wilden Ort in der
Gegend von Rieden ein Bildnis des heiligen Märtyrers
Sanct Columan ausgehängt, welches viel treuherzige Christen
in großer Andacht gehalten. Ob man nun gleich selbes
Bild zur Erzeigung größerer Ehr' von dem wilden Ort
weggenommen und in die Sanct Niklas Kapellen auf
Schloß Hohenburg getragen und auf den Altar gestellt
hat, so ist doch das Bildnis andern Tags wiederunr in
der Wildnis an demselben Ort befunden worden, worauf
sich treuherziger Christen Andacht gemehret, auch ein Hütt-
lein über selbige Tafel erbauet worden, auch manch Opfer
geflossen, so ist dann mit Genehmigung des Bischofs von
Freising die Kapelle errichtet worden.