Volltext: Der Inn-Isengau 14. Heft 1926 (14. Heft / 1926)

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die Rente für die Witwe Degenharts und dessen hinter 
lassenen Schulden im Betrage von 8000 fl übernehmen. 
So war Zangberg in den Besitz derer von Dachsberg 
gekommen. Johann Sigismund von Dachsberg hat im 
Jahre 1658, unter dem Drucke von Geldschwierigkeiten, 
sein Besitztum an Johann Kittner von Kinig, Churfürstl. 
Hof- und Kriegsrat, Pfleger zu Uttendorf, verkauft. Aber 
schon fünf Jahre später wechselte der Besitzer von neuem. 
Am 6. Oktober 1663 hat Joh. Sigismund Frei 
herr von Neuhaus, Herr zu Greiffenfels und Ehren 
haus, Domherr zu Freising und Regensburg, Schloß 
Zangberg mit Zubehör uin 26 000 fl erworben. Im Jahre 
1680 traf er eine fideikommiffarische Disposition/ wonach 
er seinen Vetter Franz von Neuhaus, Vizedom zu Lands 
hut zum Universalerben einsetzte mit der Bestimmung, daß 
zunächst dessen ältester Sohn und dann jeweils der älteste 
Träger des Namens, zuerst in weltlicher, dann in geist 
licher und zuletzt in weiblicher Linie, erbberechtigt sein 
sollte; er errichtete also ein Primogenitur-Fideikommiß. 
Sein nächster Erbe, Franz von Neuhaus, starb 1682; nun 
trat dessen ältester Sohn, Ferdinand Maria Franz, oberster 
Kämmerer und Pfleger zu Biburg, in die Erbfolge ein. 
Dieser ließ im Jahre 1687 das Schloß Zangberg, welches 
durch einen Brand schwer gelitten hatte, ganz neu mit 
großer Pracht aufbauen lind einen schönen Garten an 
legen mit Galerien und einem „Lusthaus", mit schönen 
„Passins und rahrem Wasserwerk" und einem Kanal 
„allwo mit Schiffen zu fahren ist." * 2 Die Hofmarksunter 
tanen mußten dazu mehrere Jahre bis zur Vollendung 
des Baues schwere Scharwerksarbeit leisten; ihr Unwille 
und ihre Unzufriedenheit wurden damals größer als je, 
und sie erhoben beim Churfürsten Klage gegen den Hof- 
marksherrn wegen unberechtigter Forderungen. 
Herr von Neuhaus war auch Gesandter in Frank 
reich und auf dem Reichstag in Regensburg. Für die 
dabei aus eigenen Mitteln gemachten Aufwendungen — 
120000 fl — hat er vom Churfürsten die Braukonzession 
in Zangberg erhalten. Der Umfang seines gesamten Be- 
0 Kreisarch. München. Neum. Ger. fasc. 2954 Nr. 34. 
2 ) Vgl. Wening, Topogr. III, 122.
	        
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