Volltext: Der Inn-Isengau 2. Heft 1923 (2. Heft / 1923)

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wältigende Wirkung auf den Beschauer ausübt. 
Noch manch feines Werk birgt die Kirche. Das 
mit erlesenem Geschmack gearbeitete Rokoko-Chorgestühl 
entzückt den Kunstfreund nicht minder wie die barocke 
Kanzel oder das schöne schmiedeiserne Rokokogitter des 
Chors. Sechs Bilder, ebenfalls Werke der ausgehenden 
Gotik, mit Darstellungen aus dem Marienleben schmük- 
ken nebst kostbaren Rokokosilberfiguren die Wände. Hin 
und wieder sind in die Mauern des Kircheninnern die 
Grabplatten von Stiftsherren eingelassen und erinnern 
uns an die Zeit, da St. Wolfgang ein eigenes Kollegiat- 
stift, dessen Entstehungsgeschichte allerdings nicht völlig 
klargestellt ist, besaß. 
Gumpenstett, typisches Bauernhaus bei St. Wolsgaug. 
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verlor St. Wolf 
gang wesentlich an Bedeutung, als das Kollegiatstift sä 
kularisiert wurde. Auch als Wallfahrtsort büßte es 
allmählich sein früheres Ansehen ein. Während ehedein 
die Gläubigen in solchen Scharen zu dem Wunderbrun 
nen strömten, daß ein eigener Wallfahrtspfarrer an 
gestellt werden mußte, ist heute St. Wolfgang eine stille 
Landpfarrei geworden. Nur selten lenkt noch ein from 
mer Pilger seinen Schritt in diese Gegend, die in ihrer 
idyllischen Ruhe wie wenige geeignet ist, uns den Lärm 
der Welt eine Weile vergessen zu lassen.
	        
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