Volltext: Der Spaßvogel 1933 (1933)

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Von Winter⸗Schottenfeld. 
Nachdruck verboten! 
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Mei der Lahnerwirtin im Tuxer Grund 
hJ sitzen die „Buibn“ beisammen und 
9 singen nach dem Klange der Zither 
* ihre Vierzeiler herunter. J 
Draußen liegt der Schnee meterhoch. 
Die Gefrorene Wand, der Olperxer, die 
Kaserer Spitzen, die im Sommer so wun— 
derbar in ihrer schneeigen Pracht über das 
Grün der Unterberge aufragen, liegen jetzt 
in einer Weiße mit den Wald- und, Wiesen⸗ 
höhen der nächsten Umgebung. Ein welli— 
ges Auf, und Ab zieht sich so gen Westen, 
dem Joche zu, wo jenseits schon der Bren— 
ner und der Süden winkt. 
Hier aber liegt eisige Kälte im Tal. 
Die trieb heute die arbeitsfestesten Knechte 
oee in die behaglich durchwärmte 
Wirtsstube des alten, rauchgeschwärzten 
Bauernhauses. Nun vergnügten sich Holz— 
knechte, Wegmacher und Kraxentrager, wel— 
che den Bauern die Lebensmittel in, den 
straßenlosen Tuxergrund bringen, nach ihrer 
Art beim Weine mit Gesang und Tanz. 
WVor jedem Burschen steht ein Viertele 
vom Roten, dem berühmten süffigen Ti— 
roler Sorgenbrecher und Durstlöscher, und 
ist das Glas leer, dann kommt' unaufge— 
fordert 's Moidl, die Kellnerin, und füllt 
es von neuem. Hie und da erhebt sich 
einer aus dem Kreise der wetterharten, 
stämmigen Gäste, schiebt sich, die Pfeife 
im Mundwinkel, dem langen Tische rück— 
wärts im Raume zu, an dem, die Wirtin 
mit ihren Mägden sitzt und die Sommer— 
wäsche ausbessert. Dort faßt er die Th'res, 
die Nandl, 's Moidl oder gar die Lahne— 
rin selbst derb um die Hüfte, stampft 
juchzend mit seiner Partnerin einige Male 
nach dem Zitherklange in der Stube herum 
und läßt sie dann ebenso plötzlich, wie er 
sie geholt hat, an ihrem Bankplatze stehen. 
MNur einmal erhebt die Lahnerwirtin 
Einsprache. Das ist, wie der Innernaz 
die Nandl nun, schon zum dritten Male 
zum Tanz führt. Sie sieht die Liebschaft 
des ungleichen Paares nicht gern und 
schämt sich für ihre Stalldirne des un— 
händigen Gelächters, das beim Anblick die— 
ser beiden Tanzenden jedesmal die Wirts— 
tube durchhallt. 
Doch unbeirrt ernst, tief in den Rhyth⸗ 
mus des Ländlers versunken, stampfen ihn 
die Zwei zu Ende und ihre strahlenden 
Mienen nachher geben ein heredtes Zeug— 
nis dafür ab, wie die Liebe überall die 
ärgsten Gegensätze überbrückt. Denn hier 
st. der männliche Teilnehmer ein kaum 
echs Spannen langer Däumling, den der 
herrisch aufgewichste Schnurrbart, und die 
lange Adlerfeder am Hut um nichts grö— 
zer macht, und seine Gefährtin eine jener 
großen Frauengestalten, wie sie im „Tiro— 
ler Landl“ häufig wachsen. V 
Nun hat. aber jedes Glück seinen Nei— 
der. Das trifft in diesem Falle auf den 
Michal zu. Er ist ein großer, breitschult— 
riger Holzknecht, dem die Rauflust im Ge— 
jichte geschrieben steht. Ein Riese gegen 
en Innernaz, ist er heute nicht mehr ganz 
nüchtern und besaß einmal ein Anrecht 
auf das offenstehende Kammerfenster der 
Nandl. Sein Größenwahn will jetzt den 
Aleinen Nachfolger nicht gelten lassen. Des— 
en gutes Mundwerk und scharfe Wort— 
schneide machten ihn dazu bald hitzig, und 
da der Zwerg die Lacher stets auf seiner 
Seite hat — der Michal ist bei den Bur— 
schen nicht heliebt —, so springt, der Große 
endlich „fuichti“ vom, Sitze auf und ver⸗ 
läßt, mit dem Rotweinglase in der Hand, 
die Runde der Burschen. 
Um einen besseren Angriffspunkt in 
der voragussichtlichen Rauferei zu haben, 
wählt Michal jetzt das untere Ende des 
langen Tisches, an dem die Wirtin haus— 
haltet, zu seinem Feldherrnsitz. Doch scheint 
seine strategische Vorsicht für den Augen— 
blick wertlos. Vom Vorhause her hört 
man ein Abschlagen, des Schnees von schwe— 
ren Stiefeln, dann stampfende Schritte und 
gleich darauf erscheint unter der Türe die 
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