Volltext: Der Spaßvogel 1933 (1933)

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Erste Hilfe bei Anglücksfällen. 
SCAAÚASüKXXEEEE 
Atemnot. Beschwerliches, krampfhaftes 
Atmen mit Unterstützung der Halsmuskeln. 
Rühigstellung und Hochlagerung des Ober— 
körpers, beengende Kleider lockern, frische 
duft zufächeln. Starken Kaffee, Tee, 
Kognat. Brust mi Terpentinöl einreiben. 
Seufleig auf Waden. Heiße Hand- und 
Fußbäder mit Zusatz von Salz und Asche 
ge eine Hand voll). Arzt rufen! 
Altmung (lünstliche). Sie ist die Nach⸗ 
ahmung der natürlichen und bezweckt die 
Ausdehnung und, Zusammenziehung des 
Brustkorbes, um frische Luft in die Lunge 
eindringen zu lassen. Man legt den Ver— 
unglückten flach auf den Rücken mit etwas 
rhoöhter Brust, indem, man ihm ein Kiß— 
sen, einen zusammengelegten Mantel oder 
dergleichen unterschiebt. Hierauf faßt man 
heide Arme am Ellenbogen, hebt ie sanft 
in die Höhe über den Kopf nach rückwärts 
und haält sie so zwei Sekunden lang fest 
Rachahmung der Einatmung). Sodann 
ziehe man die Arme den gleichen Weg vor 
und drückt sie zwei Sekunden lang an den 
Brustkorb (Nachahmung der Ausatmung). 
Blitzschlag. Meist treten die Erschei⸗ 
rungen wie bei, Scheintoten auf. Künst— 
iche Atmung. Wenn Erfolg, erhöht (Gber 
schmerzlos) lagern. Soweit möglich Wasser, 
Limonade, Tee oder Kaffee einflößen. Et⸗ 
waige Verbrennungen behandle man wie 
päter angegeben. Arzt beiziehen! 
Blutungen. 1. Aus innéeren Or— 
ganen, Magen- und Lungenblutungen): 
Mit erhöhtem und entblößtem Oberkör— 
per (nur bei eintretender Ohnmacht waag- 
techt) ruhig lagern. Kalte Umschläge auf 
Brust (Magen). Vorsichtig kaltes Wasser 
oder Eisstüdchen schlucken lassen. Unhedingt 
für geistige und körperliche Ruhe sorgen. 
Arzt, — Nasenbluten: 32v86, Minu— 
ten die Nase nahe dem Knochen staxk zu— 
halten, Hochhalten der Arme und Einat— 
mung kalter Luft, kaltes Wasser schnupfen. 
2. Aus Wunden—. In allen Fällen soll 
das Berühren der Wunde mit den Fingern 
vermieden werden. — Kleinere Schnitt⸗, 
Riß-,und Quetschwunden: Baden 
in heißem Seifenwasser nur, wenn die 
Wunde stark verschmutzt ist. Verbandgaze 
(auch Mullberband mit essigsaurer Ton— 
erdelösung, 133, getränkt) auflegen und 
mit Heftpflaster festkleben. — Gro ßere 
stark blutende (Schnitt-, Stich— 
und Schuß)Wunden: Freilegen der 
Wunde, nicht, durch Entkleidung, sondern 
vorsichtiges Aufschneiden der behindernden 
Kleider. Anlegen eines Notverbandes bis 
zum Eintreffen des Arztes. Vermeidung 
bon Abschnüurungen. Mit dem Witgeln 
bon Verbändsbinden ist an den vom Her— 
zen entfernten Ende anzufangen. — 
Hei Querwunden Füße, anziehen, bei 
dängswunden gestredt lassen. Bei Brust— 
wunden Hochlagerung, sonst Lage mit stark 
unterstütztem Kreuz. Bei Schlagaderver— 
lehung gegen das Herz zu abknebeln. Der 
Verband ist nach zwei Stunden für einige 
Sekunden zu lösen, darf aber nur etwa 
dier Stunden überhaupt bleiben. 
Brandwunden. (Rötung, Blasen- und 
Schorsbildung.!). Bei hrennenden Kleidern 
einhüllen in Decken usw. und am Boden 
walzen. Retter bei Hausbränden Kleider 
haßmnachen! — Kleinere Verbren— 
nungen: Wundstellen mit Oel übergie— 
zen, Abschließen der Wunden von Luft 
Auflegen roher Kartoffeln). — Sch wee⸗ 
rere Brandwunden: Anklebende 
Kleidungsstüde nicht entfernen. Beim Ent— 
blößen der Wundstellen also äußerste Vor— 
sicht. Die Haut nicht entfernen und in 
keiner Weise zu reinigen versuchen. Schmerz— 
sinderung durch Hochlagerung und Trocken— 
berband (Brandbinde) oder Bestäuben mit 
Mehl und darüber, gewöhnlichen Wund— 
gerband. Watte, mit Brandsalbe dich be— 
trichen, und Verband anlegen. Arzt! 
Erfrieren. Vorkommen besonders bei 
bewegter kalter Luft nach Ueberanstren⸗ 
gung und nach Genuß starker Spirituosen. 
Blau⸗, später Weißfärbung der Haut. 
— Erstarrung. Aeußerste Vorsicht wegen 
Bruchgesahr erstarrter Glieder! Dem Kör— 
per almählich Wärme zuführen (auftauen).
	        
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