Volltext: Der Spaßvogel 1932 (1932)

Waren das seine Freunde? Er trat ihnen 
in den Weg. 
„Ja, meine Herren“, sagte er ganz 
erstaunt, „davon wußt' ich ja gar nichts 
— ist denn der Boyhkott schon aufgeho— 
e Ersob die Augenbrauen in die 
öhe. 
„Die drei anderen sahen sich an. „Na, 
erlauben Sie mal, wie kommen Sie dazu 
— gerade Sie?“ kollerte der Apotheker 
erregt hervor.— 
— Ma, Sie —bekräftigte gemütlich 
der Forstmeister. „Sie haben doch wirklich 
am allerwenigsten Grund für diese Frage.“ 
enke ich auch“, knurrte Hauptleh— 
rer Schwielein. —— 
Oh, ich —aber meine Herren — 
ich habe den Boykott nicht gebrochen.“ 
Na —“, begann Schwielein zu pol⸗ 
tern, „Sie sind jetzt wohl plötzlich aus 
der Luft geflogen, und nicht von dort oben 
herabgekommen? ẽ— 
„Ja, aber, meine lieben Freunde“, 
wehrte der Amtsrichter lächelnd und zu— 
* 
Sieben 
In Brooklyn ist eine „Vorschrift für 
Männer“ bekanntgeworden. Ein, gewisser 
Peter Walsh entging einer von seiner Gat— 
tin erwirkten Vorladung im Brooklyner 
Gates⸗Ave-⸗Gericht nur infolge des Um— 
standes, daß er sich verbindlich machte, 
sieben von seiner besseren Hälfte verfaßte 
Gebote strikte zu beachten. Zu Nutz und 
Frommen anderer sogenannter Männer sol— 
len die sieben Gebote hier aufgezählt wer— 
den: J. Du sollst nicht trinken. 2. Du sollst 
dein Weib achten. 3. Du sollst deine Kin— 
der keinen Ungehorsam gegen mich Jehren 
und dich nicht einmischen, wenn ich sie zu— 
rechtweise. 4. Du sollst deine Kumpane 
nicht nach Hause bringen, wenn sie und 
du berauscht sind. 5. Du sollst mir dein 
Gehalt geben, denn ich kann besser sparen 
als du. 6. Du sollst dich nett halten, da—⸗ 
mit eine Frau dich ansehen kann. 7. Du 
sollst Ausbesserungen. im Hause vorneh— 
geich entschieden ab, „ich war nicht bei 
Herrn Foxreiter, ich war bei dessen Mut— 
ter ohen im ersten Stock. Denn — Sie 
gestatten, ich stelle Ihnen hier meine liebe 
Braut, Fräulein Rosa Foxreiter, vor. Und 
wie gesagt, meine Herren, den Boykott 
hah'“ ich nicht gebrochen, in Herrn Fox— 
reiters Gastlokal war ich seither nie mehr.“ 
Die anderen sahen sich stumm, fast 
verlegen an. Dann gratulierten sie, Ein 
wenig verbissen Hauptlehrer Schwielein, 
Apotheker Diesendorff mit sauersüßer 
Miene. Der einzige von den dreien, der 
keinen großen Aerger hatte, weil, bei ihm 
nicht die Liebe im Spiel gewesen, war 
der Forstmeister. — 
Daß er es war, der vor ein paar 
Wochen die Polizeileute ins „Goldene 
Horn“ beordert und der auch als erster 
den Boykott beantragt hatte, weil er für 
einige Zeit die Nebenbuhler hatte aus 
dem Wege bringen wollen, das sagte der 
Amtsrichter nur seiner Braut. — 
Gebote. 
men und versuchen, das Heim schön zu 
nachen. — Ein Amerikaner fügt hinzu: 
Wie wäre es nun, wenn wir für die 
Frauen ebenfalls sieben gute Ratschläge 
aufstellen würden? Es lockt so sehr, auch 
unserer Meinung Ausdruck zu geben. 
. Heirate nicht, wenn du für wahre Liebe 
eelisch wie körperlich kein Gefühl hast und 
n der Ehe lediglich nur eine „Versorgungs— 
instalt“ erblickst. — 2. Geh' in deinen 
Kindern auf, aber nicht so gründlich, daß 
für deinen Mann nichts mehr übrig bleibt. 
—. 3. Wolle nicht mehr ausgeben, als 
dein Mann einnimmt! —“4. Behellige 
deinen Mann nicht mit Nachbarklalsch, 
wenn er abends müde vom Beruf heim⸗ 
tehrt. — 5. Kleide, dich anmutig und sei 
lieb, damit er dich immer lieben kann! — 
Sei pünktlich, wenn dein Mann es auch 
ist. — 7. Füttere die „Bestie guts 
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