Volltext: Der Spaßvogel 1932 (1932)

ααα—ααααααααααααααα ααααααααααααααααααααα αα 
Ausweis. 
Von Hans Buresch. 
Nachdruck verboten! 
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An Großgampendorf haben sie eine 
11 Sensation. Eine richtige Sensation. 
nd das vwill schon etwas heißen 
Zenn Großgampendorf liegt dort, wo die 
Weit. mit Brettern verschlagen ist. Oder 
bielleicht noch eine halbe Stunde drüber 
inaus. 
Da ist nämlich vor kurzem ein feiner 
herr im „roten Ochsen“ abgestiegen, hat 
sort fein gegessen und getrunken und sich 
uur mit Herr Baron anreden lassen, bis ... 
Bis Auf einmal wieder ein Herr gekom— 
nen ist, der sich als Kriminalbeamter ent— 
uppt hat und dem feinen Herrn Baron 
Zandschellen anlegte, der eben gar, kein 
Haron, sondern ein langgesuchter Hochstav— 
er gewesen war. 
nd jetzt reden sie in Gampendorf schon 
leit drei Wochen von nichts anderem. 
Jeßt ist die Geschichte aber die, daß die 
Leute in Großgampendorf alle das Gras 
vachsen hören. Aber weil es jeder anders 
vachsen hört, so gibt es gllemal eine leb— 
safte Debatte im „roten Ochsen“, von der 
er Wirt und der Bader den, Nutzen und 
die Leute die zerdroschenen Schädel haben. 
Einmal sißen sie wieder so im „roten 
Ochsen um den Stammtisch herum und de— 
hattieren über die alte Geschiche. — 
„Ja!“ sagt der Huber Nazi, „so was 
s nur möglich, weil die Menschen zweng 
nißirauisch sind! Wan heunt aner kimmt 
ind sagt, er wär g Baron, na glaubts ihm 
glei gejeds und der Gauner lacht sie den 
Buckel voll! Bei mir muaß si a feder aus— 
peisn J weis mi a aus! Dann, können sol⸗ 
hene Sachen nit vorkommen! Na? Habsi 
echt? Dder nit ?“ Herausfordernd blickt der 
zuber Nazi um sich, bereit, jeden Wider— 
pruch im Keime zu ersticken. Und richtig! 
da hebt schon einer an. Der Bachner Loish! 
Ratürlich! Der Bachner! Der Ganzgescheite! 
58I5ihi!“, meint der Bachner Loisl, „war 
scho Fanz recht, Razi! War scho ganz recht! 
Aber maͤnst, es weist si glei a jeds aus vor 
dir Ha Kunnt leicht sei, daß du amal 
uael vys Prügel kriagst als Ausweis! 
Hihi!“ 8 
Und die Großgampendorfer Gäste, die 
dorher dem, Nazi zustimmend zugenickt ha— 
en, sie nicken jetzt ebenso überzeugt dem 
Loisl zu. J 
Kecht hat er, der Loisl!“, werden 
Stimmen Jaut, „das kann man, nit tuan! 
Das war ja völli a Beleidigung! Ma kann 
o nit von an jedn glei an Ausweis ver— 
angen!“ .—. 
Da wird der Huber Nazi ganz rot im 
Hesicht vor Aerger. „Freili kann mans 
an! Des Bazi! Nur muaß mans diploma— 
isch anstelln! Wann i mi zerst ausweisen 
ug, na möcht ĩ do sehn, wo da die, Be— 
eidigung liegt, wann i verlang, daß si der 
indere a ausweisen, tuat!“ 
Freilin Freili! Na is do ka Beleidi— 
zung!“n stimmfen die anderen zu Doch der 
hachner VLoisl gibt nicht nach. „Balst ‚aber 
zrad kan Ausweis bei' dir hast! Ha?“ be— 
harrte er. J 
„Ja, dann is freili gfehlt!“ abder 
Huber Razi zu, um aber im nächsten, Mo— 
nent gleich gufzutrumpfen, „was aber a 
inftändiger Mensch is, der hat immer an 
Ausweis bhei sich!“ 
Die Gemuͤter, erhitzten sich, die Bier— 
rüge leerten sich. Der Wirt nahm als tüch⸗ 
iger Geschäftsmann seinen Vorteil wahr. 
Huͤrte den Streit und füllte die Bierkrüge 
mer aufs neue. Er, war dabei mit sich 
ind der Welt recht zufrieden. .. 
In diesem Augenblicke öffnete sich die 
Tür und ein neuer Gast trat ein. Die Groß—⸗ 
sampendorfer rissen Mund und Augen auf. 
Denn der da eintrat, war ein A. Fremder. 
Fin richtiger Fremder, Kein Mensch kannte 
yn, kein Mensch wußte, wer er war und 
voher er kam. Und leise keimte in ihren 
Hehirnen der, Gedanke, der Fremde könne 
ur wieder ein Hochstapler sein. Oder ein 
Kriminalbeamter. 
In Wahrheit war der harmlose Fremde 
aber natürlich keiner der beiden. Er war
	        
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