tehen, der auch auf den Hasen anlegt.
Auweh, denk ich mir, wenn das der Jager
ist, nachher ist's gefehlt um dich... Schießen
rau ich mir nimmer, und der Has ist schon
o nahe bei mir, daß er schon an meinen
Strohschuhen schrefelt. Jetzt kann's dich's
Leben kosten, Kaspar, denk ich mir, wenn
der andere droben schießt und trifft nicht
gut, Richtig, kracht's auch schon, und der
Has liegt maustot vor meinen Füßen. Wie
ich mein Leben behalten hab', ist mir auch
die Schneid', wieder kommen, und da hab'
ich mir denkt; Jager, oder wer du sonst
bist, den Hasen, sollst mir, nicht kriegen
der gehört mir! Gesehen hast mich noch
nicht und kennen tust mich auch nicht, weil
ich einen Wergbart hab'. Wenn du jehtz
daherkommst und büchst dich um den Hasen,
nachher stoß' ich dich in den Schnee hinein
und spring' mit dem Hasen davon... Kich—
lig, der Jager, ein ganz ein schwarzer Ge—
ell, lackelt schon daher und hebt mir den
Hafen von, den Füßen weg. Da geb' ich ihm
einen Stoß ins Genick, daß ich mein', es
zerrennt ihn ganz und gar.Aber, was
ist's? Ich stoß in die Luft und auf einmal
ist kein Jager und kein Has da. Wie weg—
geblasen! ... Mein Lieber, da bin ich aber
heimgezottelt und die Haar sind mir geberg
gestanden, daß 's mir die Pelzhauben der
hebt hat. Und alleweil hab' ich wieder
Amgeschaut, ob mir der Jager nicht nach—
stteigt. Aber ich hab' nichts mehr gehört und
gesehen .. .“
.„Ja mein,“ sagt der Häuslsepp, „das
ist ein Blendwerk gewesen, aber kein gutes.
Kennst dich aus. Kaspar, wer der Jager
in dec Wirchklichkeit gewesen ist?“
„Ich kann mir's schon denken. .“
„Man nennt den Namen nicht gern...
Aber als Jager geht er gernSft ein⸗
mal kommt er. auch als Hund daher, wie
selbigesmal, wie ich mit dem Peterhauern
—
damals beim Peterbauern noch ein Hüter—
oub gewesen und der, Michl, hat in Geh—
mannsberg heim Rinicher Kloster drinnen
eine Hochzeiterin gehabt. Und weil dort
Tanzmusik gewesen ist Jaßt, halt der Mich
gar nicht aus; „Geh mit, daß ich nicht allein
hin: ich halt dich zechfrei Mit lauter
Betteln und, Benzen din ich halt doch mit-
gegangen. Wie wir bei stochdunkler Nacht
auf die Schlager Höh' hinausfommen, laufi
vor uns auf einmal ein großer, schwarzer
Hund daher, ein Hund wie ein Suerkacbl.
Michl ag' iche „siehst den schwarzen
Hund?“ Der Michl sieht nichts. Aber der
Hund ist dagewesen, nur ein paar. Schritte
bor uns. Wenn wir stehen geblieben sind,
st er guch gestanden, wenn war gegangen
ind, ist er guch gegangen. Da hat mich halt
doch die Wut gepackt und ich hau' dem
hund meinen Stechken ums Kreuz. Hab' ich
zemeint... Aber ich hab' bloß auf die
gefronene Straßen aufgetroffen, und mir
die Arme so derprellt, daß ich ein zweites—
nal nimmer zuhauen hätt' können. Und der
Hund ist alleweil noch dagewesen. Jeßt hat
mir aber gegraust. J T.. 3
„„Michl,“ sag' ich, „geh' allein. Ich
kehr' um .“
„Kehrst halt um,“ sagt der Michl
„weil ich jetzt den Hund selber seh'. Der
vird mich schon richtig hineinführen auf
Gehmannsberg.5.8
Und er hat ihn auch hineingeführt.
Was ist's gewesen! Der Michl ist auf
der Tanzmusik wegen seiner Hochzeiterin
mit den Gehmannsberger Buben ins raufen
gekommen. Den ganzen Tanzboden hat er
ausgeräumt, der Michl mit seiner Bären⸗
raft. Aber der Letzte, den er hinausfeuert,
zennt ihm das lange Messer in die Brust,
daß er inwendig verblutet wär', wenn ihm
ticht ein Musikant das Blut mit'm Trom—
tenmundstück alleweil herausgesogen hätt'.
Das hat er gehabt von der Tanzmusik. Ja,
nein Lieber, der schwarze Hund.... Ich
veiß, was ich, weiß.... Und was ich sel⸗
der erlebt hab', laß' ich mir nicht nehmen.
Ein ganzes Buch könnt' ich vollschreiben.“
Dec Lichtspan ist niedergebrannt. Die
Dirnen klappern mit ihren Spinnrädern
heimzu, scheu nach allen Seiten lugend,
B. nicht ein Gespenst irgendwo lauere.
Die Knechte aber prahlen schon wieder:
„Ah was!, Mix, wenn so was unterkäm
.ich..“ Und die Hand fährt bedeut—
n dhedie Hosenfalte, wo das lange Mes—
er steckt. 5.
Mir sind die Beine, die ich all die
Zeit über eng an den Leib gezogen hatte,
tarr und, steif geworden. Ueber den Rücken
rieseln mir eisige Schauer. Dennoch freue
ich mich schon wieder auf das naͤchste Mal,
wenn die Waldleute wieder solche Geister—
geschichten erzählen, die ich in meinen Kna—
benträumen schaurig nacherlebe, bis mich
— im Traum — der Teufel doch in die
Zehen zwickt . ..