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Spukgeschichten.
Von F. S. Hammer.
Nachdruck verboten.
E
enn draußen der Schneesturm um
VI die Bosftore pfiff und drinnen
in der warmen Winterstube der
Kachelofen purrte, wenn die
Dirnen auf den Wandbänken hin ihre Spinn—
räder ruhen ließen und die Mannsbilder
auf der Ofenbank ihre Drischeln geflickt
hatten, da erhob sich wohl eine Frage aus
der Runde der Waldleute?
— 2.Weiß denn keiner was? Etwa eine
Spukgeschichte?“ J
Da flackerte wohl das Flämmchen des
Holzspanes wie ein Irrlicht auf — die
Dirnen rückten schon gruselnd zusammen.
Ich aber zog die Beine schauernd unterm
Tisch hervor auf. die Bank, nicht daß mich
ein Unhold in die Zehe zwicke.
„Knauer,.“ frägt der Großknecht, „wie
war's damals in der Bärn—
klau mit den vielen Hasen?“
„Ich erzähl' die Geschicht
nicht gern,“ meint der Knauer,
„ich hab' das erstemal schon
genug gehabt .. Aber nun,
wenn es sein muß.. Ich bin
ein blutjunger Kampl gewesen
damals und hab! nur eine
Leidenschaft gehabt — das
Jagern. Ja, Buam,, das
Büchserl war meine einzige
Freud'. Beim Tag hab' ich
gearbeitet wie ein Ernteknecht,
bei der Nacht aber bin ich
zinausgeschloffen mit meinem
Abschraubstutzen. Und da geh'
ich halt in einer wunder—
schönen, mondscheini⸗
Samstagnacht in die Bärn—
klau auf einen Waldhasen,
den ich mir gewußt hab', ein
Mordslackel Hal', Leut', wie
ein halbes Kaibl. Bei der
großen Kronwittstauden auf
der Langwies stell' ich mick
an. Ich steh' noch kaum, da
hoppelt der Has schon daher.
So, Bürscherl, denk ich mir,
jetzt hat dein letztes Stün—
derl geschlagen ... Auf drei⸗
ßig Gäng' Jeg' ich an, —
bums! Da liegt der Has' —
d.en E.ich mir! Aber, wer
nicht liegt, ist der Has' —
und ich weiß ganz gewiß, daß
ich ihn auf den Tod getroffen
„Ich erzähl' die Geschicht' nicht gern,“ meint der Knauer.