Volltext: Der Spaßvogel 1931 (1931)

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Bauernregeln. ο 
Januar. 
Januar Schnee zu hauf, J 
Bauer halt den Sack auf! 
Wenn im Januar der Winter nicht kommen will, 
Kommt er im März und im Apriltl. 
Ist der Januar naß, bleibt leer das Faß. 
Januar warm, daß Gott erbarm. 
Sind die Flüsse klein, 
Gibt es guten Wein. 
Juli. 
Geht Marie (2.) über's Gebirge naß, 
Bleibt leer Scheune und Faß. 
Wechselt Regen und Sonnenschein, 
Wird im Nächstjahr die Ernte reichlich sein. 
Regnet's am Margarethentag (13.) 
Keine Nuß gedeihen mag. 7 
Dampft die Wies' nach Gewitterregen, 
Kehrt's Gewitter wieder auf anderen Wegen 
Stellen sich anfangs Gewitter ein, 
So wird es bis zu Ende sein. 
Der August muß Hitze haben, 
Sonst wird der Früchte Zahl und Güte begraben 
daurentius (10.) heiter und gut, 
Einen schönen Herbst verheißen tut. 
Februar. 
Die weiße Gans (Schnee) im Februar, 
Brütet Segen fürs ganze Jahr. 
Wenn im Hornung die Mücken schwärmen, 
Muß man im März die Ohren wärmen. 
Die Katze, die in der Hornungssonne liegt, 
Im März sich hinter den Ofen schmiegt. 
Wenn's friert auf Petri Stuhlfeier (22.), 
Friert's noch vierzehn Mal heuer. 
September. 
Wenn Aegidius (1I1.) bläst ins Horn, 
Heißt es: Bauer, sä' dein Korn! 
Nach Septembergewittern — 
Wird man im Hornung vor Kälte zittern. 
Wie sich's Wetter um Maria Geburt (8.) tut halten, 
So wird es sich nach vier Wochen gestalten. 
Sind Michael (29.) noch die Schwalben da, 
So ist der Winter noch nicht nah'. 
Oktober. 
Wenn im Oktober die Eiche ihr Laub behält, 
Folgt ein Winter mit strenger Kält'. 
Oktobergewitter — sind Leichenbitter. 
Am St. Gallustag (16.) 
Den Nachsommer man erwarten mag. 
Auf den Tag St. Gallus — 
die Weidekuh in den Stall muß. 
Mengt der Oktober sich in den Winter, 
So ist dieser um so gelinder. 
November. 
Wenn im November Donner rollt, 
Wird dem Getreide Lob gezollt. 
Ist's an Martini (11.) hell und kalt, 
Dann auch der Winter lang anhalt. 
St. Elisabeth (19) sagt an, 
Was der Winter für ein Mann. 
Wie's um Katharina (25.), trüb oder rein, 
So wied auch der nächste Hornung sein. 
Hocken die Hühner in den Ecken, 
Kommt bald des Winters Frost und Schrecken. 
Dezember. n 
Kommen Hasen und Ammern in die Gärten, 
Will der Winter sich verhärten. 
Dezember kalt mit Schnee, 3 
Gibt Korn auf jeder Höh. 
Entsteiget Rauch den gefror'nen Flüssen, 
So ist auf lange Kälte zu schließen. 91 
Hängt zu Weihnachten Eis an den Weiden, 
Kannst du zu Ostern Palmen schneiden. 
März. 
Märzenschnee tut den Saaten weh'. 
Ist Kunigunde (3.) tränenschwer, 
Dann bleibt gar oft die Scheune leer. 
Ein schöner Josefitag (19.)y,. 
Das ganze Jahr gut werden mag. 
Ist es an Mariän(25.) schön und hell, 
Gibt es viel Obst auf alle Fäll'. 
Möärzenblüte ist ohne Güte. 
Trock'ner März und feuchter April, 
Tut's dem Landmann nach seinem Will. 
April. 
Heller Mondschein im April 
Schadet der Blüte gar viel. J 
Bed iht im April die Schneck und die Nessel, 
So füllt sich Scheuer und Fässel. I 
Kommt St. Georg (24.) auf dem Schimmel ge— 
viitten, 
So ist das Frühjahr wohl gelitten. 
Gibt's am Markus (25.) Sonnenschein 
So bekommt man guten Wein. 
Mai. J 
Lassen die Frösche sich hören mit Knarren, 
Wirst du nicht lange auf Regen harren. 
Wenn Spinnen fleißig weben im Freien, 
Zdäßt sich dauernd schön Wetter prophezeien; 
Weben Sie nicht, wird's Wetter sich wenden, 
Geschieht's bei Regen, wird bald der Mai enden. 
Juni. 
Bläst der Juni ins Donnerhorn, V' 
So bläst er ins Land das liebe Korn. 
Juni trocken mehr als naß, 
Füllt mit gutem Wein das Faß. 
Auf den Juli kommt es an, 
Wie die Ernte soll bestahn. 
Vor Johanni (24.) bitt' um Regen, 
Nachher kommt er ungelegen.
	        
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