Volltext: Der Spaßvogel 1928 (1928)

, Labung Verunglückter. Zur 
Erfrischung kühle Getränke: Frisches kal— 
tes Brunnen- oder Quellwasser in kleinen 
Mengen; Selters, Soda, Zuckerwasser, Li⸗— 
monade aus Zitronensaft usw. Bei Schluck 
beschwerden schlucken verhindern. Als Stär—⸗ 
kung erregende Getränke: Champagner mit 
oder ohne Eigelb, Wein, 20 Hoffmanns— 
tropfen in 1 Löffel Wasser; einige Tropfen 
Salmiak auf 1 Löffel Wasser; schwarzer 
Kaffee, schwarzer Tee, 1 Schale Wasser 
(heiß) mit 1-22Löffel Kognak und 1-2 
Löffel Kakao. J 
Nasenbluten. Zusammenpressen 
der Nasenflügel mit Daumen und Zeige— 
finger, Ruhig auf dem Rücken liegen mit 
etwas erhöhtem Kopf oder in halbsitzender 
Lage. Beengende Kleidungsstücke lösen. Eis— 
umschläge oder kalte Umschläge auf Stirne 
und Nasenwurzel. Ausspülen der Nase und 
Schnauben unterlassen. Dauert die Blu— 
tung fort, drehe man einen festen Watte— 
pfropf und stopfe ihn möglichst tief in die 
blutende Nasenhälfte und setze das zusam— 
menpressen der Nasenflügel fort. Gelingt 
die Stillung auch dann nicht, Arzt rufen. 
Quetsschungen. Kalte Umschläge 
Alle 10 Minuten. Hochlagerung und Ru— 
higstellung des gequetschten Gliedes. 
Schlaganfall. Der Betroffene ist 
meist bewußtlos (oft stundenlang oder bis 
Eintritt des Todes). Gesicht ist blaurot ge— 
dunsen. Puls wechselnd. Augen starr. 
Schnarchender Atem. Hohe Kopflage. Um— 
schläge (kalt) auf den Kopf alle 5 Minuten 
erneuert. Heiße Fußbäder, warme Essig— 
Fußwickel (J Teit Essig, 8 Teile Wasser) 
halbstündlich erneuert, Senfteige an die 
Waden. Mundhöhle von etwaigem Unrat, 
Schleim befreien. Sofort Arzt rufen. Un— 
beteiligte schöonungslos entfernen, da abso— 
lute Ruhe notwendig. Zimmer verdunkeln. 
Erpressung, von Antworten unterlassen. 
Nahrung nur reichen, wenn Schluckbewe— 
gungen möglich. Dabei besondere Vorsicht 
geboten. 
Vergiftung, durch Alkohol. 
Atem riecht nach ESpirituosen. Erbrechen. 
Allgemeine Empfindungslosigkeit. Kalte 
Uebergießung des Hinterkopfes. Kalte Um— 
schläge auf den Kopf. Starken Kaffee 
reichen. Hautreize. Ammoniakeinatmung. 
Lagerung auf die Seite mit hochgelegtem 
Mutttbatbätot 
Kopf, damit etwaiges Erbrechen nicht in 
die Lunge komme. 
Vergiftung durch Schwäm— 
me. Zu erkennen durch Erbrechen, Durch— 
fall, Delirien, Krämpfe und Lähmungen. 
Entleerung des Magens. Abführmittel, 
Gerbsäure (Tannin) messerspitzweise (für 
ein halbes Glas Wasser). Reizmittel. Arzt 
zu Rate ziehen. 3. 
Verrenkung. Diese entsteht durch 
Austreten des Gelenkkopfs aus der Ge— 
lenppfanne. Gelentschmerzen, veränderte 
Form des Gelenkes, Unbeweglichkeit des 
berrenkten Gliedes. Einrenkungsversuche un— 
erlassen! Ruhigstellung durch Stützver— 
hand. Arzt ruffe. 
Wunden.Kleine, unbedeutende 
Quetsch- oder Rißwunden, zu deren Be— 
handlung kein, Arzt zu Rate gezogen wer— 
den braucht, sind mit einem Heftpflaster— 
treisen, dem stets etwas reine Verbandgaze 
untergelegt werden muß, oder mit einer 
Mullbinde zu versehen. — Größere Wun— 
den (Schnitt-, Schuß- oder Stich-), die tie— 
fer gehen als 2, Millimeter oder länger als 
2 Zentimeter sind, sollen bis zum Ein— 
treffen des Arztes unberührt und unver— 
bunden bleiben. Ist jedoch eine Blutung, 
die durch Hochlagerung des verletzten Tei— 
les nicht gestillt werden kann, vorhanden, 
so ist ein Notverband GDruckverband) an— 
zulegen siehe Blutungen aus Wunden). 
Eine stärkere Blutung ist meist ohne wei— 
teres sichtbar und kann aus Schwachwerden 
des Pulses, Blaß- und Kaltwerden des 
Hesichtes geschlossen werden. Die Wunde 
sst zuerst da freizulegen, wo die Blutung 
am stärksten hervortritt. Dies geschehe nicht 
durch Entkleidung, sondern durch Auf— 
chneiden der Kleider. Die Wunde darf 
unter keinen Umständen ausgewaschen oder 
gereinigt werden, Blutgerinsel und Fremd— 
körper, wie Holz⸗, Glas- und Eisensplitter, 
sind nicht zu entfernen. — Bei Unterleibs— 
wunden dem Verunglückten nichts schlucken 
lassen. sind Cingeweide nach außen getreten, 
so sind selbe nichc zu berühren, sondern mit 
teriler Gaze zu bedecken. Bei Querwunden 
die Füße anziehen, bei Längswunden ge— 
sttreckt lassen mit stark unterstütztem Kreuz. 
— Bei Brustwunden Hochlagerung. In 
allen Fällen sofort ärztliche Behandlung 
beranlassen. 
atchbekKlbbbboClbobn
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.