Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Erzählung von F. Wichtel, München. 
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Nachdruck verboten. 
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— erhard Albus hatte wider seine Ge— 
99 wohnheit lange gesprochen. Jetzt 
rucktte er sich mit leisem Räuspern 
Faim Armsessel ein wenig zur Seite, 
zum Zeichen, daß er 
die Unterhaltung 
beendet wünschte. 
Als aber der junge 
Linus Lentner nach 
seinem auf den Bo— 
den gestellten Hut 
griff, nahm er noch 
einmal das Wort: 
„Und dann, — 
wissen Sie —,“ er 
stockte immer, wenn 
er etwas Wichtiges 
sagen wollte, „— 
es ist nicht gut, 
daß der Mensch al— 
lein sei — zumal 
in Ihrem Alter.“ 
„Sie meinen, daß 
ich heiraten sollte?“ 
fragte der junge 
Mann, indem er 
sich erhob und leicht 
verlegen über die 
weichen Haare sei— 
nes blonden 
Schnurrbarts 
strich. . 
„Ich meine, daß ch hoffe, alles zu Ihrer Zufrieden— 
es sich besser aus- heit zu ordnen.“ 
nehmen würde, 
wenn der-Associé des Hauses Albus eine 
Frau hätte.“ 
„Allerdings, — aber ——““ 
„Sie sind es allerdings noch nicht, doch 
ich hoffe, daß ich in spätestens vierzehn 
Tagen Ihnen meinen definitiven Beschluß 
mitleilen kann. Sie sind ein gescheiter Kopf, 
wissen alles beim rechten Ende anzufassen, 
und wenn Sie auch nicht vermögend sind, 
so haben Sie doch 
keine Schulden, wie 
heutzutage so viele 
leichtsinnige junge 
Leute — r * 
„O, gewiß nicht,“ 
beteuerte Linus, 
leicht errötend und 
mit ein wenig un— 
sicherer Stimme.“ 
Der Kaufmann 
machte eine bezeich— 
nende Handbewe— 
gung: „Das war ja 
selbstverständlich die 
erste Grundbedin— 
zung unserer Ver— 
hand ungen. Und 
darum sehe ich nicht 
ein, warum es Ih— 
nen schwer fallen 
sollte, eine geeignete 
Frau zu finden. 
Vielleicht können 
Sie mir auch dar— 
über bis zu unse— 
rem festen Abschluß 
etwas mitteilen.“ 
„In vierzehn Ta— 
gen?“ fuhr Linus 
erschrocken auf. 
„Geschwindigkeit ist heutzutage keine He— 
cerei; es gibt so mancherlei Mittel und 
Wege, und für einen tüchtigen Geschäfts— 
mann, zumal mit Aussichten, wie sie sich 
Ihnen eröffnen, sollte nichts unmöglich sein.“