Labung Berunglüdter. Zur
Erfrischung sühle Getränke: Frisches kal—
tes Brunnen- oder Quellwasser in kleinen
Mengen; Selters, Soda, Zucerwasser, Li—
monade aus Zitronensaft usw. Bei Schluck—
beschwerden schlucken verhindern. Als Stär—
kung erregende Getränke: Champagner mit
oder ohne Eigelb, Wein, 20 Hoffmanns⸗
tropfen in J Loffel Wasser; einige Tropfen
Salmiak auf 1.Löffel Wasser; schwarzer
Kaffee, schwarzer Tee, J Schale Wasser
heiß) mit 122 Löffel Kognak und 152
Löffel Kakoauoood.
Nasenbluten. Zusammenpressen
der Nasenflügel mit Daumen und Zeige—
finger, Ruhig auf dem Rücken liegen mit
twas erhöhtem Kopf oder in halbsitzender
Lage. Beengende Kleidungsstücke lösen. Eis—
umschläge oder kalte Umschläge auf Stirne
uind Nasenwurzel. Ausspülen der Nase und
Schnauben unterlassen. Dauert die Blu—
tung fort, drehe man einen festen Watte—
ofropf und stopfe ihn möglichst tief in die
bͤlutende Nasenhälfte und setze das zusam—
menpressen der Nasenflügel fort. Gelingt
die Stillung auch dann nicht, Arzt rufen.
Quetschungen. Kalte Umschläge
Alle 10 Minuten. Hochlagerung und Ru—
higstellung des gequetschten Gliedes.
Schlaganfall. Der Betroffene ist
meist bewußtlos (oft stundenlang oder bis
Eintritt des Todes). Geésicht ist blaurot ge—
dunsen. Puls wechselnd. Augen starr.
Schnarchender Atem. Hohe Kopflage. Um—
schläge (kalt) auf den Kopf alle 8 Minuten
erneuert. Heiße Fußbäder, warme Essig—
Fußwickel (1 Teil Essig, 8 Teile Wasser)
halbstündlich erneuert, Senfteige an die
Waden. Mundhöhle von etwaigem Unrat,
Schleim befreien. Sofort Arzt rufen. Un—
beteiligte schonungslos eutfernen, da abso—
lute Ruhe notwendig. Zimmer verdunkeln.
Erpressung von Antworten unterlassen.
Nahrung nur reichen, wenn Schluckbewe—
gungen möglich. Dabei besondere Vorsicht
geboten.
Vergiftung durch Alkohol.
Atem riecht nach Spirituosen. Erbrechen.
Allgemeine Empfindungslosigkeit. Kalte
Uebergießung des Hinterkopfes. Kalte Um—
schläge auf den, Kopf. Starken Kaffee
reichen. Hautreize. Ammoniakeinatmung.
Lagerung auf die Seite mit hochgelegtem
Kopf, damit etwaiges Erbrechen nicht in
die Lunge kom me.—
Vergiftung, durch Schwäm—
ne. Zu erkennen durch Erbrechen, VDurch—
fall, Delirien, Ktämpfe und Lähmungen.
Entleerung des Magens. Abführmittel,
Gerbsäure (Tannin) ‚messerspizweise (für
ein halbes Glas Wasser). Reizmitlel. Arzt
zu Rate ziehen.
Verrenkung. Disse entsteht durch
Austreten des Gelenkkopfs aus der Ge—
lenkpfanne. Gelenlschmerzen, veränderte
Form des Gelenkes, Unbeweglichkeit des
verrenkten Gliedes. Einrenkungsversuche un—
serlassen! Ruhigstellung durch Stützver—
pand. Arzt rufen.—
Wunden. Kleine, unbedeutende
Quetsche oder Rißwunden, zu deren Be—
handlung kein Arzt zu Rate gezogen wer⸗
den braucht, sind mit einem Heftpflaster—
treisen, dem stets etwas reine Verbandgaze
untergelegt werden muß, oder mit einer
Mullbinde zu versehen. — Größere Wun—
den (Schnitt⸗, Schuß- oder Siich-⸗), die tie—
ser gehen als 2 Millimeter oder länger als
2 Zentimeter sind, sollen bis zum Ein—
kreffen des Arztes unberührt und, unver⸗
bunden bleiben. Ist jedoch eine Blutung,
die durch Hochlagerung des verletzten Tei—
les nicht gestillt werden kann, vorhanden,
so ist ein Notverband (Druckverband) an—
zulegen qiehe Blutungen aus Wunden).
Line stärkere Blutung ist meistt ohne wei—
teres sichtbar und kann aus Schwachwerden
des Pulses, Blaß⸗ und Kaltwerden des
Gesichtes geschlossen werden. Die Wunde
ist zuerst da freizulegen, wo die Blutung
am stärksten hervortritt. Dies geschehe nicht
durch Entkleidung, sondern durch Auf—
schneiden der Kleider. Die Wunde darf
unter keinen Umständen ausgewaschen oder
gereinigt werden, Blutgerinsel und Fremd—
förper, wie Holz⸗, Glas⸗ und Eisenpplitter,
ind nicht zu entfernen. — Bei Unterleibs⸗
vunden dem Verunglückten nichts schlucken
lassen, sind Cingeweide nach außen getreten,
so sind selbe nicht zu berühren, sondern mit
teriler Gaze zu bedecken. Bei Querwunden
die Füße anziehen, bei Längswunden ge—
treckt lassen mit stark, unterstütztem Kreuz.
— Bei Brustwunden Hochlagerung. In
allen Fällen sofort ärztliche Behandluüng
veranlassen. n