Volltext: Der Spaßvogel 1927 (1927)

Labung Berunglüdter. Zur 
Erfrischung sühle Getränke: Frisches kal— 
tes Brunnen- oder Quellwasser in kleinen 
Mengen; Selters, Soda, Zucerwasser, Li— 
monade aus Zitronensaft usw. Bei Schluck— 
beschwerden schlucken verhindern. Als Stär— 
kung erregende Getränke: Champagner mit 
oder ohne Eigelb, Wein, 20 Hoffmanns⸗ 
tropfen in J Loffel Wasser; einige Tropfen 
Salmiak auf 1.Löffel Wasser; schwarzer 
Kaffee, schwarzer Tee, J Schale Wasser 
heiß) mit 122 Löffel Kognak und 152 
Löffel Kakoauoood. 
Nasenbluten. Zusammenpressen 
der Nasenflügel mit Daumen und Zeige— 
finger, Ruhig auf dem Rücken liegen mit 
twas erhöhtem Kopf oder in halbsitzender 
Lage. Beengende Kleidungsstücke lösen. Eis— 
umschläge oder kalte Umschläge auf Stirne 
uind Nasenwurzel. Ausspülen der Nase und 
Schnauben unterlassen. Dauert die Blu— 
tung fort, drehe man einen festen Watte— 
ofropf und stopfe ihn möglichst tief in die 
bͤlutende Nasenhälfte und setze das zusam— 
menpressen der Nasenflügel fort. Gelingt 
die Stillung auch dann nicht, Arzt rufen. 
Quetschungen. Kalte Umschläge 
Alle 10 Minuten. Hochlagerung und Ru— 
higstellung des gequetschten Gliedes. 
Schlaganfall. Der Betroffene ist 
meist bewußtlos (oft stundenlang oder bis 
Eintritt des Todes). Geésicht ist blaurot ge— 
dunsen. Puls wechselnd. Augen starr. 
Schnarchender Atem. Hohe Kopflage. Um— 
schläge (kalt) auf den Kopf alle 8 Minuten 
erneuert. Heiße Fußbäder, warme Essig— 
Fußwickel (1 Teil Essig, 8 Teile Wasser) 
halbstündlich erneuert, Senfteige an die 
Waden. Mundhöhle von etwaigem Unrat, 
Schleim befreien. Sofort Arzt rufen. Un— 
beteiligte schonungslos eutfernen, da abso— 
lute Ruhe notwendig. Zimmer verdunkeln. 
Erpressung von Antworten unterlassen. 
Nahrung nur reichen, wenn Schluckbewe— 
gungen möglich. Dabei besondere Vorsicht 
geboten. 
Vergiftung durch Alkohol. 
Atem riecht nach Spirituosen. Erbrechen. 
Allgemeine Empfindungslosigkeit. Kalte 
Uebergießung des Hinterkopfes. Kalte Um— 
schläge auf den, Kopf. Starken Kaffee 
reichen. Hautreize. Ammoniakeinatmung. 
Lagerung auf die Seite mit hochgelegtem 
Kopf, damit etwaiges Erbrechen nicht in 
die Lunge kom me.— 
Vergiftung, durch Schwäm— 
ne. Zu erkennen durch Erbrechen, VDurch— 
fall, Delirien, Ktämpfe und Lähmungen. 
Entleerung des Magens. Abführmittel, 
Gerbsäure (Tannin) ‚messerspizweise (für 
ein halbes Glas Wasser). Reizmitlel. Arzt 
zu Rate ziehen. 
Verrenkung. Disse entsteht durch 
Austreten des Gelenkkopfs aus der Ge— 
lenkpfanne. Gelenlschmerzen, veränderte 
Form des Gelenkes, Unbeweglichkeit des 
verrenkten Gliedes. Einrenkungsversuche un— 
serlassen! Ruhigstellung durch Stützver— 
pand. Arzt rufen.— 
Wunden. Kleine, unbedeutende 
Quetsche oder Rißwunden, zu deren Be— 
handlung kein Arzt zu Rate gezogen wer⸗ 
den braucht, sind mit einem Heftpflaster— 
treisen, dem stets etwas reine Verbandgaze 
untergelegt werden muß, oder mit einer 
Mullbinde zu versehen. — Größere Wun— 
den (Schnitt⸗, Schuß- oder Siich-⸗), die tie— 
ser gehen als 2 Millimeter oder länger als 
2 Zentimeter sind, sollen bis zum Ein— 
kreffen des Arztes unberührt und, unver⸗ 
bunden bleiben. Ist jedoch eine Blutung, 
die durch Hochlagerung des verletzten Tei— 
les nicht gestillt werden kann, vorhanden, 
so ist ein Notverband (Druckverband) an— 
zulegen qiehe Blutungen aus Wunden). 
Line stärkere Blutung ist meistt ohne wei— 
teres sichtbar und kann aus Schwachwerden 
des Pulses, Blaß⸗ und Kaltwerden des 
Gesichtes geschlossen werden. Die Wunde 
ist zuerst da freizulegen, wo die Blutung 
am stärksten hervortritt. Dies geschehe nicht 
durch Entkleidung, sondern durch Auf— 
schneiden der Kleider. Die Wunde darf 
unter keinen Umständen ausgewaschen oder 
gereinigt werden, Blutgerinsel und Fremd— 
förper, wie Holz⸗, Glas⸗ und Eisenpplitter, 
ind nicht zu entfernen. — Bei Unterleibs⸗ 
vunden dem Verunglückten nichts schlucken 
lassen, sind Cingeweide nach außen getreten, 
so sind selbe nicht zu berühren, sondern mit 
teriler Gaze zu bedecken. Bei Querwunden 
die Füße anziehen, bei Längswunden ge— 
treckt lassen mit stark, unterstütztem Kreuz. 
— Bei Brustwunden Hochlagerung. In 
allen Fällen sofort ärztliche Behandluüng 
veranlassen. n
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.