Volltext: Der Spaßvogel 1925 (1925)

Weiter kam sie nicht, denn plötzlich „Aba wo soll i denn hin?“ gab er 
ließ sich unweit vom Hause der leise Schrei ebenso leise zurück. „Wann i zum Fenster 
zines Käuzchens hören, und wie elektrisiert außa spring, sieht er mi glei“— 
uhr sie auf. Endlich — das war das „G'schwind in dö Kuchl — da kimmt 
Zeichen! — Und wie sie sich weit aus dem er net eini!“ 
Fenster vorbeugte, stand er schon unten Rasch zog sie den Geliebten über den 
und flüsterte herauftftft finsteren Gang in die nahe Küche. Der 
„Bist's, Traudl,“— Bauer, der das Schlüsselloch nicht gleich 
„Freili bin i's. Da Vata is scho a fand, wetterte und fluchte draußen, weil man 
Viertelstunde furt . ihn nicht hörte und öffnete. 
SZ3wWwei Arme schlangen sich um ihren „Aba i find' nirgends a Versteck,“ 
Hals und ein heißer, Kuß brannte ausf jammerte Martl, „in'n Herd kann i do 
ihren Lippen. — net dinischliefa.“ —— 12 
„Derf i eini?“ Traudl kam in ihrer Angst ein ret— 
„Komm nur, 's schlaft schon all's.“ tender Gedanke. IJ 
Während sie noch sprach, hatte Martl „In'n Kamin mußt aufi.“ 
sich bereits über die niedere Brüstung des „Saxendi, sell kunnt geh'n.“ Mit ra— 
dee geschwungen und stand im fahlen schem Blicke prüfte der Bursche die Mög— 
zwielicht des Mondes hochaufgerichtet, mit lichkeit. Durch den Rauchfang fiel ein mat⸗ 
glücklich lachendem Gesichte vor ihr. ter Schimmer des Mondes und zeigte ihm 
zWeil du nur da bist, du lieber, lieber in halber Höhe eine eiserne Querstange, 
Bua!“ jubelte Traudd. an der er sich halten konnte. Mit der 
Dann setzten fie sich, Hand in Hand Laftvollen Gewandtheit seines schlanken 
auf die Bank am Ofen und das Mädchen Leibes zog er sich vom Herde empor, 
berichtete die ganze Uüterhaltung, die sie zwängte sich durch die Oeffnung und ver— 
mit dem Vater gehabt schwand in dem schwarzen Schlunde. 
„Herrgott, wann i den Malefizlum— „Aba wie komm i wieda außi?“ flü— 
hen nur verwischet,“ sagte Martl die sterte er hera. 
Faust ballend — „grad wie a Kaibi taat J gib dir a Zeichen. Da Vata wird 
oen zusammenbinden und dem Bauern was vergessen haben. Und wann er net wie— 
bringa““““ — da furt geht — wird er si glei schlafen 
Still, hast nix gehört?“ mahnte legen. Freili, sei Kammerl is neben dran 
Er saulchte Meiner Sirt mir waor!t wann all's sicher is und du zum Fen— 
aa ser lanschte Meiner Sirt, mir wars ster außa kannst, nies“ i zweimal, so — 
„Halt di staad. Da draust geht oaner J —— Hast. n Ver 
umanand.“ stauden scho * cht 
„Sakra, wenn's der Xani waar!“ 
vwaMabchen schmieote sich angstlich S staad eb n Denthes willen 
an den Geliebten Maria und Josef, 's Vata hat schon aufbracht.“ 
kimmt auf' Haus zu““ — In dem Kamin rührte sich nichts 
Wirst di do net fuürcht'n! Schau, mehr. Aher Traudl, da sie zur Haustür 
wann er einikimmt — mit einem Sprung kilen wollte, stieß an ein Wasserschaff, und 
hab' i vn packt und mein g'hört er“ —r RA im Hausgang, hörte 
nen J mein. er wird durta; Fenlter ser Len dnh per i8 dg inadr Eht 
gen Fobin's, Vata,“ rief das Mädchen 
„Na, auf dö Tür geht er zu.“ . —Xx,. 8 —3 vJ 
I 6 Zu ihrem Entsetzen tappte der Bauer 
seides 3 Maidl, Kathl. wo steck's — in dis Kiche undesah sich atawöhnisch da— 
Wenn der Blitz vor den beiden ein33Was tust nacha no da?““ 
tzeschlagen wäre, hätte ihr Schrecken nicht Grad ha s Licht g'löscht und 
größer sein können. weiedäa auffi woll'n. 
„Jesus Maria, da Vata!“ flüsterte „Hast no net g'schlafen?“ 
Traudl angstvoll, „er darf di net finden, „Hab ja vor Furcht net könna. Weiß 
sunst is all's verloren.“ von wegen 'm krummen Xani. Wie i
	        
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